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© Österreichische Post
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80. Geburtstag Friedensreich Hundertwasser#

Blockausgabe

Kaum eine Aussage beschreibt die komplexe Persönlichkeit Friedensreich Hundertwassers so treffend wie jene des Kunsthistorikers Wieland Schmied, der ein halbes Jahrhundert lang eng mit ihm befreundet war: "Hundertwasser war in der zeitgenössischen Kunst- und Architekturszene eine singuläre Figur. Er gehörte nirgendwohin und ist darum nicht leicht einzuordnen. Das macht es so schwierig, ihm gerecht zu werden."

Kein Zweifel: Hundertwasser gehört zu den international bedeutendsten Künstlern Österreichs. Seine Arbeit erzeugte nicht nur Spannung und Polarisierung, sein Schaffen sorgt, auch heute noch, für ein vielerorts beeinflusstes Denkverhalten. Am 19. Februar jährte sich sein Todestag zum achten Mal, sein Werk jedoch ist aktuell und lebendig wie eh und je. Hundertwasser hat stets versucht, sein ideales Verhältnis von Kunst, Mensch und Natur darzulegen, er hat grundlegende Anregungen ästhetisch überdacht und künstlerisch ausgeformt – und damit ein Werk geschaffen, das von einer einzigartig kohärenten Unverwechselbarkeit und Dichte ist. Friedensreich Hundertwassers Bilder haben, bei aller Unterschiedlichkeit, eines gemeinsam: eine selbständige, autonome Kunstsprache. In einzelnen "Wahrnehmungs-Ebenen" erreichen sie den Betrachter. Da ist zunächst die Ebene, die sich an den Verstand richtet, an das Wissen, das Erkennen. Immer wieder vorkommende konkrete Formen – Häuser, Fenster, Türme, Bäume, Blumen, Regentropfen, Spiralen – appellieren an die Beziehung zur eigenen Existenz: bunt, fröhlich bejahend, in ihrer Struktur abgegrenzt und innerhalb der Gesamtkomposition für sich stehend. Und da ist die Ebene des Unbewussten. Verbindungen, die Erinnerungen, Sehnsüchte, Träume generieren – sie bilden die Substanz des Bildes, seine Seele. Die Themen sind dabei stets dieselben: Die Welt, in der wir leben, die Räume, die uns umgeben. Dass Hundertwasser in der Lage war, einen Kosmos voll bunter Geheimnisse zu erschaffen, der ungleich schöner ist als die reale Welt, in der wir uns bewegen, hat er letztlich auch in seiner Arbeit als Architekt eindrucksvoll bewiesen.

Eine ganz andere Art angewandter Kunst stellte für Friedensreich Hundertwasser das Entwerfen von Briefmarken dar. Er bezeichnete die Briefmarke als Zeugnis der Weiträumigkeit und ein Mittel zum Erzählen darüber. Das fertige Stück war für ihn "ein authentischer Bote, der jedermann erreicht". Hundertwasser, der sein Leben lang die Träume seiner Kindheit zu realisieren suchte, schuf Briefmarken voll ästhetischem Wert. Anlässlich seines 80. Geburtstages bringt die Österreichische Post nun einen neuen Block mit "Hundertwasser-Marken" heraus. Das Besondere dabei: Die Motive dieser vier Marken wurden noch vom Meister höchstpersönlich entworfen, in der Schilling-Ära jedoch nicht mehr verausgabt. Daraus folgt, dass dies vermutlich die allerletzten zur Ausgabe gelangenden Hundertwasser-Marken für alle Zeit sein werden. Im Rahmen der WIPA08, die vom 18. bis 21. September 2008 im Austria Center Vienna stattfindet, wird dieser Sondermarkenblock einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.


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