Weihnachten 2008 - Deckenfresko aus Mattsee#
Sonderpostmarke
Das Markenmotiv zeigt einen Ausschnitt aus der „Anbetung der Könige“, dem Mittelbild der Deckengemälde des Mittelschiffes der Kollegiatsstifts- und Pfarrkirche zum hl. Michael im Flachgauer Dreiseengebiet. Dem tatkräftigen Dechant Johann Sebastian Wiesinger – er leitete die geistliche Gemeinde von 1680 bis 1713 – verdanken wir die hochbarocken, kräftig stuckierten Rahmen von Josef Schmidt um 1700. Etwa 1700 ist auch das ausgewählte Bild von einem heute unbekannten Salzburger Maler geschaffen worden (Österreichische Kunsttopographie X., Wien 1913). Anlässlich einer 1851/1852 erfolgten Renovierung der meisten stuckgerahmten Deckenbilder hat vermutlich der Salzburger Maler Josef Rattensperger (1807 – 1866) auch dieses Fresko in volkstümlich nazarenischem Sinne stark übermalt. Die vorkarolingische Holzkirche, eine Gründung des Bayernherzogs Tassilo III. um 765, wird nach 955 von einer einschiffigen ottonischen Saalkirche und im 12. Jh. von einer drei-schiffigen romanischen Stiftskirche abgelöst. Ein verheerender Brand 1276 dürfte zu einem fast einem Neubau gleichkommenden Umbau zur heutigen Kirche geführt haben. Nach und nach erfolgen die Innenausstattung und bauliche Ergänzungen ( z.B.: spätmittelalterlicher Kreuzgang, Propstei). Als besonders sehenswert empfiehlt sich ein Besuch des sehr ansprechenden Stiftsmuseums in der Propstei, unter anderen mit einer Dokumentation über die Rettung der ungarischen Kroninsignien 1945, alte Urkunden, eine hochqualitative gotische Madonna mit Kind, einer Gemäldesammlung mit drei Johann-Michael-Rottmayr-Tafeln und vielem mehr.