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Briefmarke, Ferdinand Raimund
© Österreichische Post

175. Todestag von Ferdinand Raimund#

Sonderpostmarke

Am 5. September jährt sich der Todestag von Ferdinand Raimund bereits zum 175. Mal – Anlass für die Herausgabe der vorliegenden Sondermarke, mit welcher der berühmte österreichische Dramatiker entsprechend gewürdigt wird. Gemeinsam mit Johann Nestroy zählt Raimund ohne Zweifel zu den bedeutendsten Vertretern des Alt-Wiener Volkstheaters. Ferdinand Raimund, geboren am 1. Juni 1790 in Wien, war der Sohn eines eingewanderten böhmischen Drechslermeisters. Als junger Süßwarenverkäufer im Theater kam er erstmals mit dem Metier der Schauspielerei in Berührung; bald darauf schloss er sich umherziehenden Komödianten an und ging mit ihnen auf Tournee durch die Provinz. Nach anfänglichen Misserfolgen zog er schließlich mehrere Jahre lang mit verschiedenen Schauspieltruppen durch Westungarn. 1814 kehrte er nach Wien zurück und feierte am Theater in der Josefstadt seine ersten Erfolge. Sein künstlerischer Durchbruch gelang ihm 1815 mit dem Stück „Die Musikanten am Hohen Markt“, verfasst von seinem späteren Schwiegervater Josef Alois Gleich. Von 1817 an gehörte Raimund dem Ensemble des Theaters in der Leopoldstadt an, zwei Jahre davon, 1828 bis 1830, sogar der Direktion. Hier spielte er nicht nur, sondern führte auch Regie. Eine unglückliche Ehe, zahlreiche Affären und seine Vorstellung von der idealen Liebe prägten seine Arbeit als Schriftsteller ebenso wie seine Hypochondrie und sein enormer Ehrgeiz, eigentlich zum „Tragiker“ geboren zu sein. Trotz seines Ziels, des tragischen Charakterfachs, errang er jedoch seine größten Erfolge mit Stücken aus dem Bereich der Komödie – und zwar sowohl bei der Kritik als auch beim Publikum. Von Depressionen geplagt und zurückgezogen in seine Villa in Pernitz (NÖ), verstarb Ferdinand Raimund im Alter von nur 46 Jahren. Er liegt auf dem Bergfriedhof zu Gutenstein begraben. Unbestritten ist der Einfluss seines literarischen Werks auf die weitere Entwicklung des Volksstücks und der Dramatik im 20. Jahrhundert. In sein Schaffen mündeten die Traditionen des Barocktheaters, des Stegreifspiels und des Wiener Zauberstücks gleichermaßen wie die der Lokalposse, der Parodie und des bürgerlichen Schauspiels. „Der Bauer als Millionär“, „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ und „Der Verschwender“ (mit dem berühmten „Hobellied“) zählen bis heute zu den beliebtesten und meistgespielten Theaterstücken im deutschsprachigen Raum.


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