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Briefmarke, Altes Österreich: Marburg
© Österreichische Post

Altes Österreich: Marburg#

Sonderpostmarkenserie

Mit dem neuen Wert „Marburg“ findet die beliebte Markenserie „Altes Österreich“ nun ihre attraktive Fortsetzung; das von Prof. Adolf Tuma entworfene Motiv zeigt das historische K.K. Postgebäude der Stadt. Marburg (slowenisch „Maribor“), mit etwa 120.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt von Slowenien, ist ein römisch-katholischer Erzbischofssitz und seit 1975 auch Standort einer eigenen Universität. Mit Österreich verbindet die Stadt eine Jahrhunderte lange gemeinsame Geschichte – immerhin dauerte die politische Zugehörigkeit Marburgs zu Österreich (bzw. zum Heiligen Römischen Reich bzw. zu Österreich-Ungarn) von 1164 bis 1918. Marburg geht auf eine erstmals im Jahre 1164 erwähnte Namen gebende „Markburg“ zurück. 1204 wurde der Ort als Markt und 1254 schließlich als Stadt genannt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt mehrmals von König Matthias Corvinus vergeblich belagert. Der Name Maribor wurde erst im 19. Jahrhundert – im Zuge eines beginnenden slowenischen Nationalbewusstseins – von einem Dichter namens Stanko Vraz geschaffen. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1918) blieb Marburg als Teil des Herzogtums Steiermark und damit Österreich-Ungarns unter der Herrschaft der Habsburger. Während dieses Krieges kam es wegen vermuteter Staatsfeindlichkeit zu Zwangsinternierungen zahlreicher Slowenen in Kärnten und in der Steiermark – dies führte zu mehreren gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der deutschsprachigen und der slowenischen Volksgruppe. Bei der Auflösung Österreich-Ungarns im Herbst 1918 beanspruchten sowohl die neu gegründete Republik Deutschösterreich als auch der neue Staat der Slowenen, Kroaten und Serben die Stadt für sich. Die im Umland lebenden Slowenen waren dabei freilich im Vorteil, war doch das im Norden liegende deutschsprachige Siedlungsgebiet der Steiermark nur etwa 15 Kilometer entfernt. Im November 1918 erklärte sich der in Marburg amtierende K.K. Landsturmkommandant Rudolf Maister schließlich zum Stadtkommandanten und wurde von der neuen Laibacher Regierung zum General befördert. Die deutschösterreichischen Stadtpolitiker wurden abgesetzt und die rasch formierte Bürgerwehr musste nach kürzester Zeit aufgeben – die spätere Regelung im Vertrag von Saint-Germain war damit bereits vorzeitig entschieden. Nach wechselvollen Jahrzehnten (NS-Zeit, Jugoslawien usw.) ist Slowenien seit 1991 ein unabhängiger Staat, aber erst der Beitritt zur Europäischen Union, die Einführung des Euro und nicht zuletzt das Schengener Abkommen bescherten dem jungen Staat und somit auch Marburg einen neuen Aufschwung. Im kommenden Jahr wird Maribor sogar als Europäische Kulturhauptstadt 2012 fungieren.


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