Motorräder - KTM 125 D.O.H.C. "Apfelbeck" #
Sonderpostmarkenserie
Zur Geschichte dieses Motorrades: Bereits zwei Jahre nach der Vorstellung der R 100, des ersten KTM-Motorrades, stiegen die Mattighofener 1955 in den imageträchtigen Straßenrennsport ein. Damals boten Viertaktmotoren eine erfolgversprechendere Basis für die Konstruktion einer Rennmaschine als die im Zuverlässigkeitssport (heute: „Endurosport“) eingesetzten robusten Zweitakter, wie sie in den Serienmaschinen von KTM Verwendung fanden. Weil es im KTM-Programm jedoch keinen Viertakter gab, mussten zwei Production Racer von MV Agusta als Organspender herhalten. Die italienischen 125 cm³-Motoren wurden in eigene Fahrgestelle mit Vorderrad-Schwinggabel, der so genannten Earles-Gabel, eingebaut, um erste Erfahrungen sammeln zu können.
Im Jahre 1956 konnte Firmenchef Hans Trunkenpolz den erfolgreichen österreichischen Motoren-Konstrukteur Ing. Ludwig Apfelbeck (1903 bis 1987) für sein Rennmaschinenprojekt gewinnen. Apfelbecks kurzhubig ausgelegter DOHC-Motor leistete knapp 17 PS bei 12.000 Umdrehungen pro Minute und wurde über ein Sechsgang-Getriebe geschaltet. Die voll verkleidete Maschine mit einer Spitzengeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern kam überwiegend bei nationalen Rennen in Österreich, aber auch bei mehreren internationalen Rennen in Deutschland zum Einsatz, wo sie gegen die in der Weltmeisterschaft dominierenden Marken einige bemerkenswerte Erfolge erringen konnte.
Wegen der sich abzeichnenden Motorradkrise wurde die Weiterentwicklung der Apfelbeck-KTM schon Ende 1957 wieder eingestellt. Die bisherigen Werksfahrer setzten die vorhandenen Maschinen danach auf privater Basis jedoch bis 1961 weiter ein. Herausragender Fahrer war ein gewisser Erwin Lechner aus Hallein, der mehrere Staatsmeisterschaften in der 125 cm³-Klasse erringen konnte.