„Weihnachten - St. Georg / Kals am Großglockner“#
Sonderpostmarke
Es ist mittlerweile eine gute Tradition, dass der malende und schreibende Altbischof der Diözese Innsbruck, Dr. Reinhold Stecher, eine Weihnachtsmarke der Österreichischen Post AG gestaltet. Bereits zum sechsten Mal griff er dafür zu Pinsel und Palette und schuf das stimmungsvolle Motiv des vorliegenden Wertzeichens, welches die kleine romanische St. Georgs-Kirche in Kals am Großglockner zeigt.
Dr. Reinhold Stecher schreibt dazu: „Die diesjährige Briefmarke zur Weihnacht entführt uns in das Dorf unter dem Großglockner. Kals hat die eigenartigste Siedlungsgeschichte von Tirol. Flurnamen und Funde verraten, dass in Kals jahrhundertelang Kelten, Romanen, Slawen und Bajuwaren friedlich zusammengelebt haben. Die große Abgeschiedenheit mag dazu beigetragen haben, dass diese bunt zusammengesetzte Bevölkerung ein hohes Gemeindebewusstsein entwickelt hat. Und noch etwas anderes hat dieses Miteinander verstärkt: der Glaube. Davon könnte das uralte romanische Kirchlein von St. Georg erzählen. Es hatte eine Vorgängerkirche, und sein Boden barg römische Scherben. Heute ist Kals das Glocknerdorf mit Besuchern aus aller Welt, aber die Botschaft und der Segen des Kindes aus Bethlehem bleiben aktuell. Der Sternenstrom, der auf dem Sonderstempel über dem Glockner ins Tal strömt, soll dies andeuten.“
Zur Person von Dr. Stecher: Nach der Matura in Innsbruck und der Ableistung des Reichsarbeitsdienstes trat er im Jahre 1939 in das Priesterseminar in St. Michael in Matrei ein. Da das Seminar jedoch bald darauf durch die Gestapo geschlossen wurde, studierte er am Stift St. Georgen in Kärnten weiter. Nach einer Wallfahrt nach Maria Waldrast wurde Stecher 1941 zu einer zweimonatigen Inhaftierung in ein Gestapo-Gefängnis gebracht. Anschließend erfolgte der Einzug zur Wehrmacht – mit Fronteinsätzen in Karelien, in Lappland und in Norwegen. Reinhold Stecher wurde verwundet und trat nach seiner Rückkehr in das Priesterseminar Canisianum ein, 1947 wurde er schließlich zum Priester geweiht. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Präfekt, Lehrer und Seelsorger, ehe er 1951 zum Doktor der Theologie promovierte. In den Jahren von 1956 bis 1981 war Dr. Stecher Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt Innsbruck und parallel ab 1968 Professor für Religionspädagogik an der Pädagogischen Akademie des Bundes. Darüber hinaus war er von 1965 bis 1970 Spiritual im Priesterseminar der beiden Diözesen Innsbruck und Feldkirch. Die feierliche Ernennung zum Bischof erfolgte im Dezember 1980 durch Papst Johannes Paul II. In der Österreichischen Bischofskonferenz war Dr. Reinhold Stecher viele Jahre zuständig für die Referate Caritas und Frauen, zugleich war er aber auch Vertreter in der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.