Schärdinger Tracht#
Sondermarke#
Aus der Serie „Klassische Trachten“ präsentiert die Österreichische Post diesmal die „Sommertracht Bezirk Schärding“, die noch recht neu ist: Erst im Jahr 2003 wurde sie in dieser Machart als erneuerte Tracht vom Oberösterreichischen Heimatwerk genehmigt.
Diese Alltagstracht wird wie viele andere auch aus Baumwoll- oder Leinenstoff genäht, weist aber eine ganz besondere Machart auf und wurde im Rahmen der Trachtenerneuerung in Oberösterreich als eigene Sommertracht für den Bezirk Schärding entworfen. Das Oberteil aus karierter Baumwolle oder Leinen hat einen runden Halsausschnitt und wird vorne mit Haken verschlossen. Über dem Verschluss wird ein Latz in schräger Fadenlage befestigt, der so wie Hals- und Armausschnitte einfarbig paspeliert ist. Die Seiten des Rückenteils sind ebenfalls schräg geschnitten. Der Rock im gleichen Muster oder aus passendem einfarbigen Leinen- oder Baumwollstoff ist handgezogen und unter der Schürze in Falten gelegt.
Die Schürze aus Baumwolle oder Leinen wird farblich auf das Kleid abgestimmt. Sind Oberteil und Rock kariert, ist eine geblümte oder einfarbige Schürze passend, ansonsten kann sie auch gestreift oder bedruckt sein. Zur Sommertracht wird eine weiße Bluse aus feinem Baumwollstoff getragen, sie hat Puff- oder Schiebeärmel und ist meist kragenlos. Auch eine Kimonobluse passt.
Seit 1950 gibt es eine eigene Schärdinger Festtagstracht, eine Sommertracht gibt es erst seit 2003: Die „Sommertracht Bezirk Schärding“ wurde im Rahmen der oberösterreichischen Trachtenerneuerung kreiert, bei der unter dem Motto „Altes erhalten – Neues gestalten“ traditionelle Trachtenmode nicht nur erhalten, sondern durch eine sensible Überarbeitung wiederbelebt und auch in den heutigen Alltag eingebettet werden soll. So hat nun jede Gemeinde des Bezirks Schärding eine eigene Ortstracht. Die Gemeinden Schärding und Neuhaus am Inn bzw. die Gemeinden Wernstein und Neuburg am Inn haben grenzüberschreitend eine gemeinsame Ortstracht, darunter eben auch diese Sommertracht, die den Bezirk Schärding repräsentiert und von den Frauen der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel entworfen wurde. Über die Ortstrachten dieses Bezirks wurde ein eigenes Trachtenbuch herausgegeben, das nicht nur die Kleider selbst, sondern auch die passenden Accessoires dazu vorstellt, etwa die „Handstiezel“, gestrickte oder gehäkelte Halbhandschuhe, die zum festlichen Goldhaubenkleid getragen werden (www. goldhauben.net).
Die Goldhaubenfrauen sind aber nicht nur in Sachen Trachtenerneuerung aktiv, sie sammeln auch im Rahmen von Oster- und Weihnachtsmärkten Geld für wohltätige Zwecke und unterstützen damit Institutionen wie die Caritas, Licht ins Dunkel, die Kinderkrebshilfe und viele andere mehr.