Schloss Reideben#
Gemeinde: Wolfsberg
Katastralgemeinde: Reideben Kaernten, Reideben
Renaissanceschloss mit drei zweigeschoßigen Flügeln, die zusammen mit einer Abschlußmauer einen rechteckigen Hof bilden. Vier Ecktürme, rundbogiges Quaderportal von 1591, Osttor mit dem Doppelwappen Henckel-Auersperg; großer Hof mit Laubengängen im Erdgeschoß und Arkaden im zweiten Geschoß. Zahlreiche behauene Steine: Wappensteine, der sogenannte Bischofstein.
Der im Kern aus 1500 stammende Bau wurde 1354 urk. erwähnt (damals „Hof zu St. Urban"). Um 1448 gelangte das Schloss an Leonhard von Presing; zu dieser Zeit erhielt der Bau den Namen Reideben. 1480 wurde ein Großteil der Burg von den Türken zerstört. 1580 erwarb Alexander von Freyberg das Schloss und ließ Erneuerungen bzw. Umbauten durchführen (heutiger Bauzustand). Nach oftmaligem Besitzerwechsel gelangte Reideben 1672 an das Bistum Bamberg, 1686 an Otto Graf von Dernbach, der das Schloss im Jahre 1693 dem Domstift St. Andrä überließ. 1808 wurde es mit dem gesamten Stiftsvermögen dem k. k. Religionsfonds einverleibt. 1819 wurde Reideben an Anton von Pettenkofen (den Vater des berühmten Malers August Karl von Pettenkofen) versteigert. 1835 Josef Rainer von Harbach, seit 1846 Eigentum der Grafen Henckel von Donnersmarck. Restaurierungsarbeiten erfolgten 1921-24. Der heutige Besitzer des sehr gut erhaltenen Schlosses ist ein bekannter Burgenfachmann und Autor einschlägiger Fachliteratur.
Eigentümer: Hugo Graf Henckel-Donnersmarck
Weiterführendes#
- Schloss Reideben (Austria-Wiki)
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten, Vorarbeiten von Karl Ginhart, neubearb. von Ernst Bacher, Ilse Friesen, Geza Hajos, Wolfram Heike, Elisabeth Herzig, Horst R. Huber, Margarete Migaes, Jörg Oberhaidacher, Elisabeth Reichmann-Endres, Margareta Vyoral-Tschapka, 2. verb. Auflage, Wien 1981, Seite 493;
- Henckel, Hugo, Burgen und Schlösser in Kärnten II, Klagenfurt-Wien 1964, Seite II/145ff
- Wiessner, Hermann — Seebach, Gerhard — Vyoral-Tschapka, Margareta, Burgen und Schlösser in Kärnten (Kärnten I), Burgen und Schlösser um Wolfsberg, Friesach, St. Veit, 2. erw. Aufl., Wien 1977, Seite I/174ff