Burg Rappottenstein#
Gemeinde: Rappottenstein
Niederoesterreich, Rappottenstein
Katastralgemeinde: Rappottenstein
Eine der bedeutendsten sowie besterhaltenen Burganlagen von Österreich. Zwischen zwei Rundtürmen mit Kegeldächern liegt das spitzbogige Eingangstor. An der Westseite Ringmauern mit Schwalbenschwanzzinnen, gegenüber der steil ansteigende Burgfelsen.
Im ersten Hof liegt an der linken Seite das Brauhaus und daneben das zweite, rundbogige Tor. Zwischen dem Felsen und der Ringmauer der schmale zweite Hof. Drittes Tor und dritter Hof mit Zisterne und Wirtschaftsgebäude; in diesem der Eingang zu dem in den Fels gesprengten Verlies. Vierter Hof von Ringmauer und Felsen umgeben. Torbau mit fünftem Tor und zwingerförmiger fünfter Hof. Nachdem man nun fast einen vollen Kreis um die Hauptburg beschrieben hat, gelangt man über sechs Stufen zum rundbogigen sechsten Tor, das in den innersten Burghof führt.
Zweistöckiger Palas mit Rundbogenarkaden im Hof, im Norden die Hochburg und der von einer Zinnenmauer eingefaßte Zwingergarten mit viereckigem Uhrturm. An der Angriffsseite der fünfseitige Bergfried mit zahlreichen Kragsteinen, der die Burg überragt. Offene Halle mit Kreuzrippengewölbe („Knappenküche"), zweigeschoßige Burgkapelle mit bemerkenswertem Altar, ornamentale und figurale Fresken im Archiv und dem anschließenden länglichen Speisesaal.
Die Burg wurde vermutlich von Rapoto von Kuenring 1157-76 erbaut. Die Kapelle und ein Teil der östlich gelegenen Gebäude wurden 1378 unter der Familie Dachsberg errichtet. Eine Inschrift im Sgraffito des Innenhofes lautet: „Im 1574ten Jahr ist dises ge-pei gemachd worden".
Nach den Dachsbergern waren die Starhemberg, die Landau Besitzer der Burg. Die Freilegung der Fresken und Sgraffiti erfolgte 1950-60. Die Burg wird unter größtem Interesse der Besitzerfamilie vorbildlich erhalten und restauriert. Die prachtvolle Anlage ist nun öffentlich zugänglich (Burgmuseum).
Eigentümer: Seit 1664 Grafen Abensperg und Traun
Web-Lnik#
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio Niederösterreich, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich nördlich der Donau, bearb. von Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Wien 1990. Seite, 942f