Burgruine Thierberg#
Gemeinde: Kufstein
Katastralgemeinde: Thierberg Tirol, Thierberg
Auf einer Waldkuppe nordwestlich der Stadt gelegen; die Eigenburg der Herren von Freundsberg wird 1285 urk. erwähnt; urspr. einfache Burganlage mit quadratischem Bergfried und Palas, ehemals durch Ringmauer verbunden, die Zwingermauern großteils neuzeitlich; vierstöckiger Palas über unregelmäßigem Grundriß, hofseitig ein runder Treppenturm mit den schmalen Spitzbogenfenstern.
Spätgotisches Eingangsportal in die das Erd- und das Obergeschoß des Palas einnehmende Gnadenkapelle; urspr. spätgotisch, wurde sie 1702, 1891 und 1937 restauriert; Hochaltar von Franz Stirz (1780) mit Altarbild aus dem 19. Jh. Votivbilder und bemerkenswerte Wachsvotive.
1379 wurde die Burg an Bayern verkauft und gelangte 1504 mit der Stadt Kufstein an das Haus Österreich; danach rascher Besitzerwechsel und beginnender Verfall. Ende des 16. Jh.s Beginn der Wallfahrt zum hl. Johannes dem Täufer in der um 1580 in den ehem. Palas verlegten Burgkapelle und Bestellung eines Kaplans. Die Kapelle wurde um 1700 durch Brand zerstört und anschließend neu errichtet. Noch heute wird der Gnadenort von einem Einsiedler betreut.
Eigentümer: Dr. Konrad Henkel (Deutschland)
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Dehio Tirol, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Tirol, bearb. von Gert Amman, Erich Egg, Johanna Felmayer, Josef Franckenstein, Wolfram Heike, Horst R. Huber, Herta Öttl, Meinrad Pizzinini, Wien 1980, Seite 444.
- Weingartner, Josef Hörmann-Weingartner, Magdalena Die Burgen Tirols. Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol, 3. Aufl., Innsbruck-Bozen 1981, Seite 97.