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Schloss Hetzendorf#

Gemeinde: Wien, Hetzendorfer Straße 79 Wien, Hetzendorfer Strasse 79


Der Mittelteil, der sowohl zum Hof als auch zum Garten blickt, wird von Seitenflügeln zurückgedrängt. In einzelnen Zimmern erlesene Einrichtung und intarsierte Fußböden, die zu den schönsten von ganz Österreich zählen. Die Prunkräume und die Kapelle mit Malereien von Daniel Gran. Festsaal im ersten Stock, chinesischer Salon, zwei Vestibüls, Lackmalereien in vergoldeten Holzrahmen.

114-1456 Besitz des Stiftes Klosterneuburg; 1694 ließ hier Sigismund Graf Thun, nach Plänen von Johann Lukas von Hildebrandt ein Jagdschloss erbauen, das Thunhof genannt wurde. 1712 erfolgte die Umgestaltung des Schlosses durch Pacassi (unter der Verwaltung des Josef Wenzel Fürst von Liechtenstein). 1742 wurde Hetzendorf von der Hofkammer erworben und Kaiserin Maria Theresia zur Verfügung gestellt. 1743 Bau der Schlosskapelle; 1757 wurde die Allee von Schönbrunn nach Hetzendorf angelegt und der große Hof ausgestaltet. Kaiser Joseph II. benützte Hetzendorf als prunklose Residenz. Bei der Revolution 1848 hatte Fürst Windischgraetz im Schloss sein Hauptquartier aufgeschlagen. Am 7. Juni 1867 geschah hier ein tragischer Unfall: das Kleid der jungen Erzherzogin Mathilde fing bei einem Abendempfang Feuer; die junge Erzherzogin, Tochter von Erzherzog Carl, dem Sieger von Aspern, erlag später ihren Brandverletzungen.

Von 1911-14 wohnten hier der spätere Kaiser Karl und seine Gemahlin Zita, bis sie nach Schönbrunn übersiedelten. Nach 1919 hatte der Bildhauer Anton Hanak sein Atelier im Schloss. 1944 durch Kriegseinwirkung sehr schwer beschädigt, 1945 von der russischen Besatzung besetzt; ab 1946/47 bekam Schloss Hetzendorf eine neue und interessante Funktion: Sitz der Modeschule der Stadt Wien sowie der Modesammlung des historischen Museums der Stadt Wien.


Eigentümer
Republik Österreich

Weiterführendes#




Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.

Literatur#

  • Czeike, Felix, Das große Groner Wien Lexikon, Wien 1974, Seite 530.


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