Stadtpalais (Winterpalais) Prinz Eugen von Savoyen (Finanzministerium)#
Prächtiger viergeschoßiger Bau mit drei schönen Portalen (darüber drei Wappen; in der Mitte der österreichische Doppeladler, unterlegt das Wappen des Deutschen Ritterordens, rechts der volle Schild des Prinzen Eugen und das Wappen des spanischen Königreiches, das ihm Karl VI. verlieh; links die Blätterkrone Prinz Eugens und darunterliegend ein ovaler Schild mit seinen Initialen); darüberliegend jeweils ein Balkon mit plastischem Schmuck. Schönes Stiegenhaus (nach dem Entwurf von Fischer von Erlach) mit den vier Atlanten (Herkules, Antäus, Äneas und Anchises) von Bussi. Deckenbilder von Dorrigny, Holzvertäfelungen, ein Goldkabinett, blauer und gelber Saal, Kapelle mit Rokokomalereien.
Schlachtenbildersaal: Große Schlachtenbilder (Schlacht bei Belgrad, Zenta, usw.), die alle in der Mitte der Leinwand eine große Falte aufweisen; Napoleon I. ließ sie 1809 nach Paris schaffen und nach seinem Sturz 1815 gelangten sie wieder zurück in die Himmelpfortgasse. Diese Reisen dürften den Bildern nicht gut getan haben. Schlachtenbilder heute wieder vollständig restauriert, die Innenausstattung fehlt komplett.
1695 ließ Prinz Eugen das Palais nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach erbauen; eine Erweiterung um fünf Achsen gegen Osten wurde in den Jahren 1708/09 sowie um fünf Achsen gegen Westen in den Jahren 1723/24 von Johann Lukas von Hildebrandt durchgeführt. Nach dem Tode Prinz Eugens am 21. 4. 1736 verkaufte seine Erbin, Viktoria Prinzessin von Savoyen, das Palais an den Staat Österreich. Dieser erwarb noch verschiedene andere Häuser im unmittelbaren Bereich und richtete darin zuerst das Münzamt, später Teile der Hofkammer und schließlich das Finanzministerium ein. Das Gebäude zählt zu den schönsten Palais in Wien.
- Eigentümer
- Republik Österreich
Weiterführendes#
- Winterpalais Prinz Eugen (Austria-Wiki)
- Stadtpalais Prinz Eugen von Savoyen (Video-Album)
- Palais Prinz Eugen von Savoyen im Buch "So lebten die Habsburger"
Der Text und die Literaturangaben sind aus dem Buch 'Österreichisches Burgenlexikon - Schlösser, Burgen und Ruinen' (1991) von Georg Clam Martinic übernommen.
Literatur#
- Czeike, Felix, Das große Groner Wien Lexikon, Wien 1974, Seite 847.
- Dehio Wien, Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien, von Justus Schmidt und Hans Tietze, neubearb. von Anton Macku und Erwin Neumann, revidiert von Ilse Frieser, sechste, verb. Auflage, Wien 1973, Seite 64f.