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Riesenteleskope im Weltraum#

Max Tromm, Jänner 2022

Das erste solche und berühmt gewordene Teleskop ist das Hubble Teleskop, das seit 30 Jahren „unser Auge ins All“ ist. Es wurde am 24. April 1990 in eine erdnahe Umlaufbahn gebracht, und liefert von dort, unbehindert von atmosphärischen Störungen, Bilder, die Astronomen und Physikern neue Erkenntnisse über ferne Galaxien, Entstehung und weitere Entwicklung des Universum, Informationen zu schwarzen Löcher, vorher unbekannte Monde des Pluto, u.v.m. erlauben, für den Normalmenschen gibt es unglaubliche Bilder von Spiralnebeln und andern Phänomenen, die sich wie Kunstwerke ausmachen.

Das folgende Beispiel ist das „Jubiläumsbild“ zum 30-Jahre Jubiläum. Es zeigt die beiden Nebel NGC 2j014 und NGC 2020 (unten links).

Nebel NGC 2j014 und NGC 2020
Nebel NGC 2j014 und NGC 2020;Bild: NASA, ESA, and STScI; Lizenz:CC BY 4.0
Das Teleskop lieferte auch hochauflösenden Bilder der Erdoberfläche. Die Kosten des Projektes waren natürlich nicht unerheblich: Zitat:

„The Hubble mission has cost approximately $16 billion (adjusted for inflation to 2021 dollars) since its official start in 1977. This does not include the cost of space shuttle operations for Hubble’s deployment and servicing missions. The breakdown of budget by year can be found in appendix A of the book".

Mehr zu Hubble.

Im Jahr 2021 wurde das gemeinsam von Weltraumbehörden in Europa, den USA und Kanada gebaute «James Webb Space Telescope» (JWST) vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus an Bord einer Ariane-Trägerrakete gestartet. Die Reise bis zum etwa 1,5 Millionen Kilometer entfernten Zielorbit dauert etwa vier Wochen: Der Unterschied zum Hubble besteht in erster Linie darin, dass man andere Wellenlängen verwendet, wodurch man noch weiter weg und tiefer in die Vergangenheit vordringen kann. Es werden von dem ca. 10 Milliarden teuren Projekt weitere wichtige Aufschlüsse zum Universum erwartet.

Zitat aus einer NASA Publikation: „More distant objects are more highly redshifted, and their light is pushed from the UV and optical into the near-infrared. Thus, observations of these distant objects (like the first galaxies formed in the Universe, for example) requires an infrared telescope.”

Diskussion#

SF Fan: Ich bin ein Fan von Science Fiction, und freue mich über die Einsichten, die Hubble gebracht hat und Webb bringen wird. Ich bin dafür, die Ausgaben für die Raumfahrt NICHT zu kürzen, aber ich bin dafür, dass man sie auf kurzfristigere Ziele zumindestens teilweise umpolt: Fixe permanent bewohnbare Stationen am Mond, systematische Besiedlung des Mars und Erforschung, welche Monde oder große Körper im Asteroidengürtel bewohnbar sind, oder so wertvolle Rohstofffe haben, dass ein "Abschleppen" in Erdumlaufbahnen sinnvoll sein könnte.

Andreas: Grade sehe ich, dass Luca Fossati vom Grazer Institut für Weltraumforschung den Start des JWST (James Webb All Teleskop) so kommentiert: "Das James Webb Teleskop soll die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren nach dem Urknall erforschen". Also, seine Begeisterung in Ehren, aber ist das nicht eine halbe Antwort auf die im Beitrag gestellte Frage, ob hier nicht enorme Geldmittel für Dinge investiert werden, die nur eine kleine Gruppe von Astrophysikern interessiert und keine wirklichen Auswirkungen auf die Menschen in absehbarer Zeit haben wird?

Manfred zu Andreas: Du bist unfair. In der Wiener Zeitung von heute (27.1.) ist ein Bericht (von Eva Stanzl) über das JWST, wo sie auch den erähnten Fossati erwähnt. Sie schreibt: "Mit Spannung wird erwartet, ob das JWST ... gar Spuren von Leben im All finden wird". Fossati warnt vor großen Hoffnungen aber sagt: "Wenn wir mit James Webb wirklich Leben finden, dann ist es überall im All." (Weil JWST nur einen kleinen Ausschnitt des Universums beobachtet). Und ob es neben dem Leben auf der Erde sonst noch viel, und dann wohl auch intelligentes Leben im All gibt, wird uns zwar auch nicht sofort faktisch beeinflussen, aber nicht nur interessieren, sondern sich auch philosophisch und in manchen Handlungsweisen auswirken.

An den Autor Max Tromm: Ich finde den Artikel sehr interessant, doch denke ich, dass das schon recht hohe Summen sind, welche in dieses Teleskop investiert werden, wobei ich die Aufnahmen wirklich spektakulär finde.

Beitrag von Eva Stanzel in der Wiener Zeitung: Was James Webb liefern soll

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