Die Bären in Berlin#
Von
Günther Jontes, 2016
Die deutsche Bundeshauptstadt Berlin führt seit 1280 einen Bären im Stadtwappen.Dieses ist also ein „redendes“ Wappen, weil es eine sprachliche Verbindung zwischen dem Ortsnamen und dem Wappenbild herstellt.
Eine Theorie über seine Herkunft verweist auf Markgraf Albrecht I. mit dem Beinamen „der Bär“, dem Gründer der Mark Brandenburg.
Andere wiederum meinen hingegen, dass der Name Berlin auf eine slawische Wurzel berl- „Sumpf“ zurückgehe. Jedenfalls ist der Berliner Bär wohl das bekannteste deutsche Städtewappen und spiegelt sich in vielerlei Gestalt im Berliner Stadtbild.
Im ausgehenden 20. Jahrhundert bekam Meister Petz auch den Vornamen Buddy, was im amerikanischen Englisch soviel wie „Kumpel, Kamerad“ bezeichnet. Und als solcher wurde er auch in Berlin zum Thema einer der damals aufkommenden Tierparaden.
Der Berliner Senat ließ 2001 lebensgroße Bären aus Kunststoff herstellen und verteilte auf Betonsockel montiert 350 davon an markanten Stellen im Stadtgebiet.
Sie waren blank, wurden aber von Künstlern malerisch gestaltet und wurden sofort zu Lieblingen der Einheimischen und der Touristen.
Vor Geschäftshäusern nahmen sie Bezug auf dieselben, wiesen auf Sehenswürdigkeiten hin und waren bunte Akzente im Straßenbild der Großstadt, vom Verkehr umbraust oder in ruhigen Parks ein artifizieller Gegensatz zur blühenden Natur.
Die Skulpturen sind nicht gleichartig, sondern können verschiedene Posen einnehmen, sogar am Kopf stehen. Meist aber stehen sie auf festen Beinen mit erhobenen Armen da, so als wollten sie jemanden freundlich begrüßen.
Denn es wird wohl kaum ein tödliche Umarmung gemeint sein. Wenngleich ein Bär auch dazu fähig ist. Aber diese Drohgebärde schwindet, wenn man den haarigen Gesellen fest ins Auge blickt.