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Denkmal für die Königin der Instrumente #

Orgeln in Kärnten, Slowenien und Friaul stellt die neue Broschüre der Diözese Gurk vor. Das Büchlein lässt eintauchen in eine Wunderwelt an Tönen. #


Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus der Kleinen Zeitung (3. Juni 2018)

Von

Ulrike Greiner


Orgel in der Stadthauptpfarrkirche St. Jakob in Villach
Das Licht war der Freund des Fotografen beim Abbilden der Orgel in der Stadthauptpfarrkirche St. Jakob in Villach.
Foto: KK/NEUMÜLLER (5), RIEPRESS
Orgel in der Ursulinenkirche in Laibach
Orgel in der Ursulinenkirche in Laibach
Foto: KK/NEUMÜLLER (5), RIEPRESS
Die Königin der Instrumente in der Stadtpfarrkirche St. Andrä im Lavanttal
Die Königin der Instrumente in der Stadtpfarrkirche St. Andrä im Lavanttal
Foto: KK/NEUMÜLLER (5), RIEPRESS

Wunderschöne Orgel in der Kirche von Olimje in Slowenien
Wunderschöne Orgel in der Kirche von Olimje in Slowenien
Foto: KK/NEUMÜLLER (5), RIEPRESS
Aus der Barockzeit: Abteikirche in Moggio Udinese
Aus der Barockzeit: Abteikirche in Moggio Udinese
Der Lobpreis Gottes in Form von Gesang und Musik ist zentraler Dienst der Kirche. „Durch das Hineintauchen in die Melodien der Orgel öffnet sich der göttliche Raum, die Musik hüllt Menschen gleichsam in eine Klangwolke und berührt sie in unverwechselbarer Einmaligkeit“, schreibt Bischof Alois Schwarz im Vorwort des eben erschienenen Büchleins „Kirchenorgeln in Kärnten, Slowenien und Friaul“. Es ist die Nummer 15 in einer Reihe von Broschüren, die die Diözese Gurk in den letzten Jahren herausgegeben hat. Mit Titeln und Themen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Christentum im Alpe-Adria- Raum auseinandersetzen und damit dem Raum am Schnittpunkt dreier Kulturen besonderes Augenmerk schenken. Konzept und Idee für die publizistische Umsetzung stammen von Matthias Kapeller. Dem Leiter der Pressestelle der Diözese oblag einmal mehr die redaktionelle Koordination, als professionelle Helfer hat er sich diesmal Wolfgang Benedikt, den Vorsitzenden der Orgelkommission, an die Seite geholt. Die Fotos stammen von Ferdinand Neumüller, der die Königin der Instrumente jedes Mal in ein stimmungsvolles Licht zu tauchen weiß – so berückend, dass man vermeint, die Töne zu hören. „Die Broschüre präsentiert kompakt, leicht verständlich und anschaulich klingende Kleinode der Orgelbaukunst und zeichnet ein buntes Bild der Orgellandschaft in der Dreiländerregion“, macht Kapeller Lust aufs Lesen und Schauen und vielleicht auch auf einen Ausflug zu einer der Kirchen. D ie Broschüre beherbergt auf 83 Seiten wahre Schätze. So erfährt man, dass die wahrscheinlich älteste erhaltene Orgel in Kärnten in der Filialkirche Maria Dorn in Bad Eisenkappel zu finden ist. Sie stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wie eine Inschrift oberhalb der Spieltafel belegt. Das Pendant als eine der jüngsten Orgeln bildet die Marienorgel im Klagenfurter Dom, die seit dem Jahr 2016 erklingt. Mit ihren 35 Registern zählt sie zu den größten Instrumenten in der heimischen Orgellandschaft. In der Pfarrkirche Heiliges Kreuz in Innerteuchen wird ein Kuriosum aufbewahrt: eine transportable Kleinorgel.

Mit der Kirche in Zlan wurde erstmals ein evangelisches Gotteshaus in die Broschüre aufgenommen. Die Orgel ist das größte jemals von einem Kärntner Orgelbauer geschaffene Instrument dieser Art in Kärnten. Jakob Ladstätter war Lehrer und dürfte den Orgelbau autodidaktisch von seinem Vater erlernt haben. Machen wir einen Abstecher nach Friaul. In Moggio Udinese findet man in der Abteikirche „San Gallo Abate“ die größte historische und zugleich repräsentativste Barockorgel dieser Region. Sie ist so gewaltig, dass sie mit ihrer Empore die gesamte Wand über dem Hochaltar ausfüllt, mit dem sie optisch zu einer Einheit verschmilzt. Im Dom von Spilimbergo beeindrucken nicht nur die mittelalterlichen Fresken die Besucher. Das Mittelschiff dominiert die Orgel mit einem mächtigen Gehäuse, bemalten Flügeln und Bildtafeln. Auch ihr Klang soll einzigartig sein.

Auf der Weiterreise nach Slowenien finden wir die drittgrößte Orgel dieses Landes in der Wallfahrtskirche Sveta Trojica v Slovenskih Goricah. In Olimje wiederum, 40 Kilometer südöstlich von Celje, ist eine zweimanualige Orgel des Orgelbauers Frantisˇek Janecˇek zu bestaunen. Der Erbauer entstammte einer Orgelbauerfamilie aus Böhmen, die in ganz Europa tätig war.

Kleine Zeitung, 3. Juni 2018