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Gründungsmitglied und Ehrenpräsident Zemanek ist 85 Jahre#

Heinz Zemaneks akademischer Blumenstrauß#


Von

Gerhard Chroust (11. April 2005)


Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. Heinz Zemanek mit dem hölzernen Blumenstrauß und Univ.-Prof. DI Dr. Gerhard Chroust
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h.c. Heinz Zemanek mit dem hölzernen Blumenstrauß und Univ.-Prof. DI Dr. Gerhard Chroust

Eine Programmiersprache braucht neben der Definition der Syntax (Grammatik) ihrer Anweisungen auch die Definition der Bedeutung (der Semantik) dieser Anweisungen, das heißt die präzise Definition der Auswirkungen und Veränderungen, die die Ausführung einer Anweisung auf dem ausführenden Computer bewirkt. Dem von Prof. Heinz Zemanek gegründeten und geleiteten IBM Laboratorium Wien gelang es, eine formale Methode der Beschreibung der Semantik zu entwickeln, die unter dem Namen Vienna Definition Language (VDL) Informatik-Geschichte machte. Die Methode wurde 1964-1969 erfolgreich für die damals von IBM neu entwickelte Programmiersprache PL/I eingesetzt.

Aber das Wiener IBM Laboratorium entwickelte nicht nur Konzepte der Informatik, es entwickelte auch Menschen. Sein Direktor, Prof. Heinz Zemanek, schaffte ein Klima, in dem parallel zur technischen Arbeit für IBM auch die wissenschaftliche Aufarbeitung ihren Platz fand. Dieses Klima trug Früchte: Aus dem relativ kleinen Team von etwa 40 Personen gingen 17 Universitätsprofessoren hervor: die Professoren Martin Aigner (Berlin), Klaus Alber (Braunschweig), Helmut Beran (Linz), Dines Bjørner (Singapur), Gerhard Chroust (Linz), Gustav Feichtinger (Wien), Robert Hafner (Linz), Wolfgang Henhapl (Darmstadt), Wielfried Imrich (Leoben), Cliff Jones (Newcastle), Werner Kuich (Wien), Peter Ernst Lauer (Ontario), Peter Lucas (Graz), Hermann Maurer (Graz), Erich J. Neuhold (Darmstadt), Erwin Paulus (Braunschweig) und Norbert Sauer (Calgary).

Zum 85. Geburtstag von Prof. Heinz Zemanek überreichte deshalb Prof. Gerhard Chroust, selbst Mitarbeiter an der Vienna Definition Language, dem Jubilar einen hölzernen Blumenstrauß mit den Bildern der 17 Professoren als Blumenköpfe und deren persönlichen Widmungen als Blätter. Gerührt übernahm Prof. Heinz Zemanek dieses Geschenk, das eine bisher zu wenig beachtete Rolle des Wiener IBM Labors dokumentierte.