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Babenbergerzeit#

Periode der Geschichte von Niederösterreich zwischen 976 und 1246, in der die Landwerdung erfolgte. In folgende Abschnitte gegliedert:

  1. Die Zeit der Kolonisation 976-1100: In dieser Zeit erreichte die Mark ihre Grenzen im Norden und Osten, die meisten Orte erhielten ihren bleibenden Standort, die Altsiedelgebiete des Alpenvorlands und des Weinviertels wurden neu erschlossen und dichter bevölkert, in den Voralpen und im Waldviertel wurden die Rodungen eingeleitet, ein Pfarrnetz wurde aufgebaut.
  2. Von der Mark zum Herzogtum: Diese Periode war durch weiträumigere Kontakte der Herrscherfamilie, besonders durch die Verbindung zum Geschlecht der Staufer, die Teilnahme an Kreuzzügen, die Erhebung zum Herzogtum, die Gründung von Klöstern und Städten, den Bau von Burgen und die Ausbildung der Grundherrschaften sowie durch eigenständige kulturelle Leistungen (besonders im Bauwesen) und den Abschluss der Rodungen gekennzeichnet.
  3. Die Ausbildung des Landes: Diese erfolgte durch die rechtliche Abkoppelung von Bayern (österreichisches Landrecht), die Gründung und Erweiterung von Städten, die Verleihung von Stadtrechten, eine eigenständige Kirchenpolitik (Versuch einer Bistumsgründung, neue Orden), die Übernahme neuer Baumethoden (Frühgotik) und vielfache kulturelle Leistungen (Nibelungenlied, Minnesang). Mit der Ausdehnung des Herrschaftsbereichs verlagerten sich auch die Schwerpunkte. Waren bis Ende des 11. Jahrhunderts Pöchlarn, Melk und Gars Sitze der Markgrafen, so errichtete Leopold III. eine Pfalz in Klosterneuburg (die auch Leopold VI. kurzzeitig verwendete), Heinrich II. wählte Wien als Mittelpunkt. Seither wurde diese Stadt zum Zentrum des Landes aufgebaut.

Weiterführendes#

Literatur#

  • H. Dienst, Werden und Entwicklung der babenbergischen Mark
  • H. Appelt, Das Herzogtum Österreich

(beide in: Österreich im Hochmittelalter 907-1246, Geschichte Österreichs, Band 2, herausgegeben von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1991)