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Uhl, Ottokar#

* 2. 3. 1931, Wolfsberg (Kärnten)

† 3. 11. 2011, Wien


Architekt


Ottokar Uhl. Foto, 1985, © Die Presse/Harald Hofmeister, für AEIOU
Ottokar Uhl. Foto, 1985
© Die Presse/Harald Hofmeister, für AEIOU

Ottokar Uhl wurde am 2. März 1931 in Wolfsberg geboren.

Er besuchte er ab 1945 die heutige HTL Mödling und studierte von 1949 bis 1953 Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Lois Welzenbacher. Für seine Diplomarbeit (ein Kulturzentrum in Basel) erhielt er den Preis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs.


Prägenden Einfluss hatte auch der Besuch der Sommerakademie 1957 bei Konrad Wachsmann in Salzburg – so spielte die Rationalisierung des Planungsprozesses immer eine zentrale Rolle in seinem architektonischen Schaffen.

Ab 1959 war er als selbstständiger Architekt in Wien tätig und wurde 1963 mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur ausgezeichnet.

Mit Projekten wie der demontablen Kirche in der Siemensstraße in Wien oder dem Umbau der Studentenkapelle setzte er neue Maßstäbe im Sakralbau. Ab den frühen 1970er Jahren widmete er sich sehr intensiv der Planungspartizipation im Geschosswohnbau - das Wohnhaus Feßtgasse in Wien wurde zu einem Vorreitermodell für partizipatives Bauen in Wien.


Von 1965 bis 1972 hatte er einen Lehrauftrag für Kirchenbau für Architekten, 1971 bis 1975 einen für Architektur und Umweltgestaltung für Kunsterzieher an der Akademie der bildenden Künste in Wien inne.

Nach einer Gastprofessur in Washington wirkte er von 1973 bis zu seiner Emeritierung 1994 als ordentlicher Universitätsprofessor an der Universität Karlsruhe (Lehrstuhl für Bauplanung und Entwerfen).


Ottokar Uhl zählt zu den prägenden Gestalten der österreichischen Architektur der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte in seinem Werk lagen auf der Novellierung des Kirchenbaus und in der Entwicklung von Partizipationsmodellen im Wohnbau.

Das Architekturzentrum Wien übernahm 2001 das Archiv von Ottokar Uhl und würdigte seine Arbeit 2005 in einer großen Ausstellung.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Österreichischer Staatspreis für Architektur, 1963
  • Großer Österreichischer Wohnbaupreis, 1985
  • Wittgenstein-Preis, 1996
  • Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien, 2001

Werke (Auswahl)#

Bauten
  • Studentenkapelle Peter Jordanstraße, Wien 19, 1963
  • Demontable Kirche Siemensstraße, Wien 21, 1964
  • Demontable Kirche Kundratstraße, Wien 12, 1967
  • Kapelle Caritas Socialis, Klosterneuburg, 1968
  • etliche andere Sakralbauten
  • Gymnasium Völkermarkt, 1970-74
  • Wohnanlage Wohnen Morgen (mit Josef P. Weber), Hollabrunn, 1976
  • Wohnanlage Wohnen mit Kindern, Wien 23, 1984
  • Wohnheim der Gemeinschaft B.R.O.T. (Integratives Wohnen), Wien 17, 1990
  • Wohnhaus BO 100, Malmö, 1991
  • Wohnanlage Sun-City (mit Fritz Waclawek), Wien 22, 1996

Schriften:

  • Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute, 1966
  • L. Welzenbacher 1889-1955, Monographie, 1968 (mit F. Achleitner)
  • Kirchenbau als Prozeß, 1969
  • Gegen-Sätze, Zur Bevormundung durch Architektur, 1994
  • Gegen-Sätze - Architektur und Dialog, Ausgewählte Texte aus vier Jahrzehnten, 2003

Literatur#

  • C. Lienhardt (Hg.), O. Uhl. Werk, Theorie, Perspektiven, 2000

Weiterführendes#

Quellen#



Redaktion: I. Schinnerl


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