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Dornbirn#

Dornbirn
Wappen von Dornbirn

Bundesland: Vorarlberg Dornbirn, Vorarlberg
Bezirk: Dornbirn
Einwohner: 48.775 (Stand 2017)
Bevölkerungsentwicklung: Statistik Austria
Höhe: 437 m
Fläche: 120,93 km²
Postleitzahl: 6850
Website: www.dornbirn.at


Blick auf Dornbirn, © Österreich Werbung, Bohnacker
Blick auf Dornbirn
© Österreich Werbung, Bohnacker

Die Stadtgemeinde Dornbirn liegt im Rheintal am Fuß des Bregenzerwaldgebirges.
Die größte Stadt Vorarlbergs ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn, wirtschaftliches Zentrum und regionaler Verkehrsknotenpunkt.

Die Gegend war bereits früh besiedelt, was durch Funde aus der mittleren Steinzeit (8000 bis 3000 v.Chr.) und der Bronzezeit belegt ist.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dornbirn 895 als "Torrinpuiron"(althochdeutsch bur = Siedlung; "Siedlung des Torro"). Nach der Herrschaft der Grafen von Bregenz und der Grafen von Montfort ging das Gebiet 1380 in den Besitz der Habsburger über; ab Mitte des 15. Jahrhunderts befanden sich große Teile Dornbirns im Besitz der Emser Grafen. Trotz großen Widerstands gegen die neuen Herren gelang es der Bevölkerung erst 1771 - aufgrund der hohen Verschuldung der Emser - sämtlichen Grund und Boden, den diese in Dornbirn besaßen, zu kaufen ("Loskauf von Ems"). 1793 wurde Dornbirn zur Marktgemeinde emporgehoben, fiel 1805 (infolge des Friedensvertrages von Pressburg) an Bayern und kam 1814 wieder zu Österreich zurück.

Ursprünglich wurden im Rheintal und im vorderen Bregenzerwald Flachs - als Grundstoff für die Erzeugung von Leinengarn - angebaut. Die Grenznähe zu Süddeutschland und der sehr früh industrialisierten Schweiz bot der wachsenden Bevölkerung Lohnarbeit, die neben dem bäuerlichen Haushalt durchgeführt werden konnte. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich drei Textilzweige: Spinnerei, Weberei und Stickerei. Mit dem Import von Baumwolle, die um 1750 erstmals von der Schweiz nach Vorarlberg gelangte, begann die eigentliche Industrialisierung Vorarlbergs. (1773 wurde die erste Baumwoll-Handspinnerei Vorarlbergs als Manufaktur gegründet, 1813 wurde die erste mechanische Spinnerei, 1814 die erste chemische Bleiche und 1825 die erste mechanische Weberei gegründet.)

Der Bau der Arlbergbahn und wichtiger Straßenverbindungen brachte regen wirtschaftlichen Aufschwung und förderten den frühen "Sommerfrischler-Tourismus". 1901 wurde Dornbirn zur Stadt erhoben.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Industrie - besonders die Textilindustrie - dominierend in der wirtschaftlichen Struktur Voralbergs. Neue Impulse brachte 1949 die erste Dornbirner Messe, die damals unter dem Namen "1. Export- und Musterschau Dornbirn" stattfand. Waren bis Mitte der 1950er noch die Baumwollspinnereien und Webereien die größten Arbeitgeber, wurden dann Wirkereien und Strickereien (u.a. Rhomberg, Mäser und Hämmerle in Dornbirn), aber auch Nahrungsmittelindustrie (Fruchtsäfte, Käse, Süßwaren) und Eisen- und Metallindustrie (Aufzüge, Leuchten, Kräne) wichtige Wirtschaftszweige.
(Ende des 20. Jahrhunderts war aus dem "Textilländle" ein vielseitiges Industrie- und Dienstleistungsland geworden.)


Dornbirn ist heute einerseits das gewerbliche Zentrum in Vorarlberg und für das gesamte nördliche Alpenrheintal, aber auch - nach der Landeshauptstadt Bregenz - die zweitgrößte Tourismusgemeinde Vorarlbergs außerhalb der klassischen Wintersportgebiete. Im Gemeindegebiet der Stadt befinden sich zahlreiche Berge - die markantesten sind dabei der 971 m hohe Karren, der durch eine Seilbahn erschlossen ist und als Hausberg Dornbirns gilt, sowie der Staufen (1.465 m).

Sehenswert in der Stadt bzw. der Gemeinde sind u.a.

  • Klassizistische Stadtpfarrkirche (1840)
  • Rotes Haus (1639, Holzbau mit Kreuzgiebel) als typisches Rheintaler Haus
  • Adolf-Rhomberg-Haus: spätbarockes Bürgerhaus (1799), 1900 mit Jugendstilelementen umgebaut wurde
  • Industriedenkmäler: 2 schindelgedeckte Fabriksgebäude (um 1830) mit Trockenturm (1894) in Wallenmahd
  • in der Umgebung Rappenloch-, Schaufel- und Alplochschlucht (Wasserfall) sowie Staufensee

Die hohe Lebensqualität der Stadt spiegelt sich auch im Freizeit- und Kulturangebot wider: Sportstätten wie Eishalle, Kletterhalle, Hochseilgarten, Tennisplätze, Waldbad und zahlreiche Radwege machen Dornbirn zum Aktivzentrum. In den nahen Bergen kann man Wandern und Mountainbiken und zahlreiche Museen - darunter die "inatura Erlebnis Naturschau" - laden zu einem Besuch ein.

Literatur#

  • Österreichisches Städtebuch, Band III, Vorarlberg, 1973
  • W. Hämmerle, Beiträge zur Geographie der Stadt Dornbirn, Dissertation, Innsbruck 1974
  • W. Bundschuh, Bestandsaufnahme Heimat Dornbirn 1850-1950, 1990

Weiterführendes#