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Ferdinand II. von Tirol#

* 14. 6. 1529, Linz (Oberösterreich)

† 24. 1. 1595, Innsbruck (Tirol)

Erzherzog von Österreich


Sohn von Kaiser Ferdinand I.; 1547-66 Statthalter in Böhmen, erhielt bei der Erbteilung 1564 Tirol und die Vorlande, wo er ab 1567 regierte. Er führte dort die Gegenreformation durch und ging hart gegen die Wiedertäufer vor. Ferdinand verbesserte die Landesordnung und Behördenorganisation.

Im Januar 1557 heiratete er in Augsburg die Patriziertochter Philippine Welser (um 1527 - 24. 2. 1580) in morganatischer Ehe.

Er baute Schloss Ambras aus, wo er eine "Kunst- und Wunderkammer" einrichtete. Trotz finanzieller Schwierigkeiten, erlaubte er sich eine glänzende Hofhaltung in Innsbruck. Der sehr gebildete Erzherzog lebte verschwenderisch und machte hohe Schulden.

Am 9. 5. 1582 heiratete er in Innsbruck Anna Katharina von Mantua aus dem Haus Gonzaga.

1584 erschien von ihm ein revueartiges Moralitätenstück, „Speculum vitae humanae". Dieses Prosastück in deutscher Sprache wurde für die weitere Entwicklung des österreichischen Volksstücks von nachhaltiger Bedeutung.

1594 ließ er in Innsbruck das Kapuzinerkloster erbauen. Seine zweite Gattin ging nach seinem Tod in das von ihr gegründete Servitinnenkloster in Innsbruck und wurde unter dem Namen Mater Anna Juliana dessen erste Äbtissin († 3. 8. 1621).

Da seine Kinder aus der Ehe mit Philippine Welser nicht erbberechtigt waren, kam Tirol nach seinem Tod an die beiden anderen habsburgischen Linien.

Weiterführendes#

Literatur#

  • Hispania - Austria, Ausstellungskatalog, Innsbruck 1992
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.


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