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Mittelalter/Geistliche Kultur#

Notationen#

Notationen
Codex 807
© Österreichische Nationalbibliothek, Handschrift- und Ikunabelsammlung, Wien

Notationen
Handschriftliche Notation
© Universitätsbibliothek Graz - Handschriftenabteilung

Notationen
Handschriftliche Notation
© Universitätsbibliothek Graz - Handschriftenabteilung

Notationen
Codex 9
© Universitätsbibliothek Graz - Handschriftenabteilung

Die folgenden vier Abbildungen zeigen Ausschnitte aus Handschriften des 12.-15. Jhs., anhand derer die verschiedenen Notationsarten gezeigt werden sollen: Das erste Beispiel stammt aus dem Graduale des Antiphonars von St. Peter (um 1160 in Salzburg entstanden). Die Neumen wurden ohne Linien oberhalb des Textes eingetragen.

Die Handschrift Graz Codex 807 wurde um 1160 in St. Nikolai/Passau angefertigt. Sie stellt eine der wichtigsten Choralquellen, insbesondere für den sog. Germanischen Choraldialekt dar. Diese Bezeichnung wurde für gewisse charakteristische Abweichungen vom römischen Choral eingeführt, die nach 1100 von süddeutschen Klöstern ausgehend, in Mitteleuropa eine starke Verbreitung fanden. Für die Fixierung wurden Metzer Neumen auf vier geritzte Linien aufgetragen, wobei die f-Linie rot und die c-Linie gelb gefärbt wurden.

Für Codex 29 der Universitätsbibliothek Graz verwendete der Schreiber Friedrich Rosula die Quadratnotation. Der Codex wurde um 1345 in St. Lambrecht hergestellt. Die Abbildung zeigt das Christ schepfer alles des da ist, eine mittelhochdeutsche Übersetzung des lateinischen Hymnus Rex Christe, der hier nur mit Text- und Notenmarken, wohingegen die mittelhochdeutsche Interpolation durchgehend mit schönen Quadratnoten versehen ist. Die Melodie ist hier bis auf wenige textbedingte Änderungen dieselbe wie im Choral, der Text stellt jedoch nur eine beiläufige Übersetzung dar.

Die letzte Abbildung zeigt Codex 9 der Universitätsbibliothek Graz, ein Graduale Cisterciense, das wahrscheinlich in, jedenfalls für Neuberg an der Mürz geschrieben worden ist. Es stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jhs. und verwendet die sogenannte Hufnagelnotation (= gotische Choralnoten). Die Unterstimme ist dem Choral entnommen, die obere hingegen neu hinzukomponiert, beide aber sind mit einem Tropus (d. h. dem Gesang wurde ein Text unterlegt) ausgestattet. (E. Stadler)