Seite - 547 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Bild der Seite - 547 -
Text der Seite - 547 -
1922
1259.TagebuchvonSchnitzler,5.1.1922,Auszug
Zum Thee Werfel; brachte mir »Bocksgesang« (das ich schon gele-
sen).Sagteihmeinigesdarüberundzugleichüberdie»Sündenwider
den heiligen Geist des Dramas« im allgemeinen (Ruf,– Charolais
– Ringelspiel –). Wir sprachen über lyrische, epische, dramatische
5 Kunst-undLebensform;eswar einwohlthuendesNiveau.–
1260.TagebuchvonSchnitzler,21.1.1922,Auszug
ZuAlma;–O.empfingmichallein,mitgroßerZärtlichkeit.Siesieht
vorzüglichaus.Wir redetenganzharmlos,über ihreReise,Salzbur-
ger Aufenthalt, Bahr, Chapiro, Stößlers, Valuten;– sie fragt nach
Arbeiten – worauf ich nicht einging;– sie fragte nach Frau Brevée,
5 nach H. K.; wir sprechen über die Kinder;– sie ist ins Europe über-
siedelt;– deutet aber an, daß sie mit Annie Strial schon wegen einer
Wohnung in Wien verhandle (was ich überhöre);– auf eine Weile
kommt Alma, schwärmt über mich und weint;– ich fühle mich
eigentlich recht wohl, habe ein Gefühl der Zusammengehörigkeit,–
10 keinerlei Groll gegen sie;– der Nachgeschmack ist nicht ganz rein
– irgendwie nehm ich ihr auch übel, dass es ihr im Grunde gut geht
– insofern sie, ohne Geld- und Wirtschaftsorgen, fern von Wien, in
der schönsten Stadt,– im behaglichsten Hotel ihre Tage verbringt.
Währendichbei ihrdieEmpfindunghatte–eswärevielleichtdoch
15 möglich wieder einmal zusammenzuleben – ist es jetzt wieder fort;
undRancune inmir.
1261.TagebuchvonSchnitzler,22.1.1922,Auszug
Zu Alma;– Gesellschaft, ich ging wieder, kam nach einer Stunde
wieder. Olga allein – wie sie auf dem Sofa saß, vor sich hin, hatte
sie etwas rührendes ... Sie sprach gleich ärgerlich über die Kinder
wegen ihres »schlechten« Tones gegen Wucki, übertrieb gleich und
5 wiederholte sich in ihrer Weise; ich fühlte gleich – nein – ich kann
nicht mit ihr zusammenleben. Dann citirte sie einen Unsinn (viel-
leicht mißverstanden), von Bahr,– das Leid sei gleich vertheilt auf
Erden, jeder eigentlich habe das selbe zu tragen;– Aphorismen, die
zurück zum
Buch Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931"
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Titel
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Untertitel
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Herausgeber
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Abmessungen
- 14.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 1010
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916