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Zum Geleit
Das Anerkennen der Geschichtlichkeit von Burgen, Schlössern und Palais in einer
Welt, in der Werte galoppierend wechseln und so wenig anerkannt werden, lenkt
das Interesse auf jene spezifischen Bauwerke, die uns als Ruhepole des „schon im-
mer Dagewesenen" entgegentreten. So verwundert nicht der Ruf nach einem illu-
strativen Einblick in die vielfältigen künstlerischen und historischen Aspekte eines
kulturellen Erbes, das nostalgisches Gefühl ebenso mit sich bringt wie dokumenta-
rischen Wert und Gebrauchsgut der Gegenwart. Bei einem Unterfangen, das einem
solchen Ruf gerecht werden will, gilt wohl das Wort Albrecht Dürers, es sei „eyns
grosse underscheyd, von eynem ding zu reden oder das selb zu machen".
Die Beurteilung der Machbarkeit verführt - man könnte sagen, traditionell - dazu,
über die Diskrepanz zwischen einem begrenzten Buchraum und einer unendlichen
Stoffülle zu klagen. Aufwand und Ergebnis in ein verantwortbares Verhältnis zu
bringen, Übersichtlichkeit zu bewahren und durch Text und Illustration ein mög-
lichst vielschichtiges Bild österreichischen Burgen- und Schlösserbesitzes zu ver-
mitteln, ist das Anliegen des Autors: Dabei bringt er eine jahrzehntelange Erfahrung
als Betreuer des Burgenarchivs im Bundesdenkmalamt ebenso mit ein wie als
Ehrenpräsident des Österreichischen Burgenvereins.
Dieses Lexikon ist keine Stilfibel historischer Bauwerke, macht aber den Leser mit
charakteristischen Bauformen aus den verschiedenen Perioden des Architekturge-
schehens bekannt. Dieses Lexikon ist auch keine Geschichte des Burgenbaus,
bringt aber dem Benutzer eine Fülle historischer Fakten zur Baugeschichte wie
auch zur kulturellen und politischen Entwicklung der einzelnen Objekte. Der Leser
wird auf ergänzende Literatur hingewiesen und durch Namen der Eigentümer mit
dem Heute konfrontiert.
Die Selbstverständlichkeit der Illustrationen in modernen Publikationen gibt dem
Leser der vorliegenden Arbeit die Gelegenheit, auch die Bilder des Fotografen als
Mitteilung aufzufassen und in diesen gleichsam über die Baudenkmale zu lesen.
Das Bemühen des Österreichischen Burgenlexikons ist eine Einstiegshilfe zu einem
verwirrend vielfältigen Bereich historischer Bauwerke, die die Landschaft unserer
Heimat bestimmen und so unser aller Gegenwart sind. Das Werk soll einmal mehr
vergegenwärtigen, daß das Verdienst für das Bestehen wertvoller alter Bauten, die
wir als selbstverständlichen Teil des uns überlieferten Kulturgutes betrachten, den
Eigentümern zufällt. Nicht nur der zielsicheren und unbeirrbaren Feder des Autors
dieses Bandes sei gedankt, sondern auch den vielen Burg- und Schloßbesitzern,
ohne deren Mühen und dauerndes Engagement für das Weiterleben der beschrie-
benen Objekte dieses Lexikon nicht sinnvoll gewesen wäre.
Dr. Gerhard Sailer
Präsident des Bundesdenkmalamtes
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Buch Burgen und Schlösser in Österreich"
Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika