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NIEDERÖSTERREICH
wobei der Bischof von
Würzburg und der Abt
von Ebersberg tödlich
verunglückten. 1617
wurde das Schloß um-
gebaut. 1593 bis 1800
Besitz der Gafen Hoyos.
1887 wurde hier der
letzte Herrscher der
österreichisch-ungari-
schen Monarchie, Kaiser
Karl I. geboren,
E: Habsburg-Lothringen-
sches Gut Persenbeug
LH: Dehio 1990, 870 f
Petronell, Schloß
BII Jlruck an derLeitha
G Petronell-Carnuntum
KG Petronell, BT 7a
Prächtiger dreigeschoßi-
ger Bau um einen
großen Hof mit herrli-
cher Freitreppe und
achteckigen Ecktürmen.
Außenfront mit Stuck
verziert, Hoffassade mit
Pilastergliederung und
Medaillons mit römi-
schen Kaisern. Das
ehem. Wasserschloß er-
reicht man über eine
lange Steinbrücke. Über
der Freitreppe Uhrturm
mit Kegeldach, auf
schlanken Säulen ru-
hend. Die ganze West-
front einnehmend der
große zweigeschoßige
Rittersaal mit gemalter
architektonischer Gliede-
rung, mit Skulpturen-
schmuck und Fresken
von Carpoforo Tencalla. Goldene Zimmer mit
Holztäfelung und Ah-
nenbildern, bemerkens-
werte Kapelle mit Stuck-
verzierungen an Wänden
und Decken (aus der Er-
bauungszeit). Eine vor-
nehme Stiege führt in das
zweite Geschoß. Interes-
sante breite Gänge mit
Trophäensammlungen.
Im Erdgeschoß Sala ter-
rena, in nächster Nähe
des Schlosses die Aus-
grabungen von Carnun-
tum sowie im Ortsgebiet
die romanische Rundka-
pelle (Abensperg-Traun-
sche Gruft), die zu den
wertvollsten romani-
schen Rundbauten in
Österreich zählt. Carnun-
tum war die vorrömische
Siedlung beim uralten
Donauübergang vom
Marchtal nach Süden
(Bernsteinstraße). Nach
dieser Siedlung benannt
wurde sowohl das Le-
gionslager (auf einer
Hochfläche zwischen
Deutsch-Altenburg und
Petronell) als auch die
bedeutende Grenzstadt
(an der Stelle des heuti-
gen Marktes Petronell
und des zur Herrschaft
Traun gehörenden Tier-
gartens). Vom Lager (ge-
gründet kurz nach Christi
Geburt) ist noch die Um-
fassungsmauer, die sich
als Wall deutlich vom
Gelände abhebt, zu se- hen. Teile der Zivilstadt
wurden seit 1948 freige-
legt. Urk. 1077 mit Köni-
gin Agnes erwähnt. Um
1200 Besitz der Liechten-
stein, im 14. Jh. der Kra-
nichberger. 1673 wurde
das Schloß durch Do-
menico Carlone und
Carlo Canevale in seine
heutige Form gebracht.
1976 wurden die Innen-
fassaden polychrom re-
stauriert.
E: Seit 1656 Grafen
Abensperg und Traun
Lit: Dehio 1953, 251 ff
Petzenkirchen, Schloß
BH Melk
G und KG Petzen-
kirchen
Einfaches einstöckiges
Gebäude, vorspringen-
der Turm mit Pyramiden-
dach in der Mitte der
Hauptfront, ehem. Zug-
brücke noch erkennbar,
tonnengewölbte Ein-
fahrt, Wappen im Hof
und an das Schloß
anschließendes Wirt-
schaftsgebäude. 1185
urk. genannt; 1581 Besitz
des Heinrich Hager, 1717
der Familie von Riesen-
fels. 1823 erwarb Kaiser
Franz I. das Schloß.
Heute wird das Schloß
als Versuchsanstalt für
Kulturtechnik und Bo-
denwasserhaushalt ver-
wendet.
E: Republik Österreich
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika