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STEIERMARK
Retzhof, Schloß
BH Leibnitz
G Wagna
KG Leitring
Vierflügelige Anlage um
einen Rechteckhof; ge-
gen Osten ein dreiflüge-
liger Nebenhof. Lau-
bengänge aus dem 17.
Jh., reich gestaltetes
Treppenhaus und Ka-
pelle aus dem frühen 18.
Jh., Säulenhalle aus dem
19. Jh. Das Schloß stellt
den Typus eines späten
Edelmannssitzes des
Flachlandes dar. 1318 in
salzburgischem Besitz
genannt: Lehen der Leit-
ringer, der Retzer (1450);
ab 1595 im Besitz des
Bistums Seckau, später
häufiger Besitzerwech-
sel. Der Ausbau zur heu-
tigen Anlage erfolgte im
17. Jh. Auf dem Retzhof
starb I6l6 Bischof Bren-
ner, eine der markante-
sten Persönlichkeiten der
Gegenreformation. Im
sehr gut erhaltenen
Schloß ist ein Volksbil-
dungsheim des Landes
Steiermark eingerichtet.
E: Land Steiermark
Lit: Bar., 345f;
Dehio, 400
Rlegersburg, Burg
BH Feldbach, BT 21, 22
G und KG Riegersburg
Das Hochschloß wird
von elf Basteien und
sechs wehrhaften Toran- lagen gesichert: Steinkel-
lertor (bezeichnet 1690),
Cillitor (bezeichnet
1678), Annentor, Lich-
teneckertor (bezeichnet
1679), Pyramidentor,
Wenzelstor (bezeichnet
1653). Das Hochschloß
(= Kronegg) wird von ei-
nem zwei- bis dreige-
schoßigen Baukomplex,
der sich um zwei Höfe
gruppiert, gebildet; es
stammt in seiner heuti-
gen Form aus der Spätre-
naissance bzw. aus dem
Frühbarock. Die Höfe
mit Arkaden, Spätrenais-
sancefenstern, Sgraffito-
malereien und einem
Brunnen von ca. 1640
mit schmiedeeiserner
Laube. Vorburg, altes
Zeughaus (unterhalb
mündet der sogenannte
Eselssteig, ein in den Fel-
sen gehauener Weg,
über den man schneller
vom Burgfelsen herun-
terkam), Burgkapelle
und quadratischer Berg-
fried (beide Bauten aus
dem Mittelalter). Im In-
neren Fürstenzimmer,
Bilder- und Römerzim-
mer mit unterteilten Lein-
wandbildern, Türken-
zimmer mit großem
Sandsteinkamin (be-
zeichnet 1588), bemal-
tem Renaissanceportal
und einer Sammlung von
Asiatika sowie Herr-
scherporträts, ein Zim- mer mit prächtigem Ka-
chelofen und einer Waf-
fensammlung, die groß-
teils noch aus den alten
Rüstkammerbeständen
des 16. und 17. Jh.s
stammt; Rittersaal mit
Spätrenaissancefenstern,
Kassettendecke und drei
mächtigen Portalen mit
reichen Intarsien, die zu
den schönsten dieses
Landes gehören (be-
zeichnet 1600). Durch
ihre Lage und die starken
Wehranlagen ist die Rie-
gersburg die bedeutend-
ste Grenzfestung in der
Oststeiermark.
Bereits im 13. Jh. sind
zwei Burgen vorhanden:
Kronegg, die ältere von
beiden, wurde nach 1122
von den Riegersburgern
erbaut und war bis 1249
im Besitz der Herren von
Riegersburg-Wildon, bis
1301 Lehen der Kuen-
ring-Dürnstein. Die un-
tere, jüngere Burg Lich-
teneck (an deren Stelle
wurde 1959 das Grenz-
landehrenmal errichtet)
war seit dem Ende des
13. Jh.s landesfürstlich.
1301-1478 waren beide
Burgen im Besitz der
Herren von Walsee-Graz.
Weitere Besitzer waren
Reinprecht von Reichen-
burg, die Freiherren von
Stadl (1571; sie began-
nen mit dem Ausbau der
oberen Burg), Familie
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika