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TIROL
1700), Hauskapelle mit
Stuck um 1710 (im ersten
Obergeschoß), Stuck-
marmoraltar mit Altar-
blatt von Johann Georg
Grasmair, fünf Räume
mit Stukkaturen im zwei-
ten Obergeschoß (um
1750), zwei Kachelöfen
aus der zweiten Hälfte
des 18. und aus dem 19.
Jh., vier Gemälde von
Stephan Kessler von
1662. Um 1700 aus dem
Edelsitz Wolkenstein
und einem anschlielsen-
den Gasthaus nach italie-
nischem Palastschema
von Johann Martin
Gumpp dem Älteren er-
baut; die Restaurierung
des Palais wurde 1985
abgeschlossen,
E: Farn. Graf Trapp
Lit: Dehio, 56;
ÖKT, XXXVIII, 404 ff
Tratzberg, Schloß
Bll Schwaz
G und KG Stans, BT 28
Am steilen Hang des
Stanserjochs gelegener
Bau der Renaissance.
Westseite als einziger
Zugang, mit Rundturm
und durch Säulen und
Dreiecksgiebel geglie-
dertem Portal mit Wap-
pen der Ilsung (1571);
davor Arkadengalerie;
die vom Tal aus sichtbare
Südfront ist durch acht-
eckige Ecktürme und ei-
nen mittleren Erkerturm gegliedert; an der Ost-
seite eine Kapelle mit
halbrundem Schluß. Vier-
gleiche Flügel um-
schließen einen Hof: rei-
che (iroteskmalerei (be-
zeichnet „P. D. 1600"),
die 1969 stark erneuert
wurde. Im Südflügel
dreigeschoßige Galerie
mit Arkaden, im Ostflü-
gel eine zweigescho-
ßige spitzbogige Galerie
(1515); an allen Säulen,
Portalen, Bögen und
Fenstergewänden reiche
Verwendung von rotem
Marmor. Im Inneren Jä-
gerstube mit Erker, viel-
eckige Mittelsäule aus
Marmor, Kassettendecke
und Getäfel um 1552 54,
schöne Öfen, Rüstkam-
mer (datiert 1512) mit
Stangenwaffen, Schwer-
tern, Feuerwaffen, To-
tenschilde aus der
Pfarrkirche Schwaz, ge-
wölbten Räumen (ehe-
mals Stallungen) im Erd-
geschoß. Fuggerstube,
Habsburgersaal, Köni-
ginstube mit Getäfel, Bal-
kendecken, Marmorsäu-
len und Prachtmobiliar,
Iisunghalle, Kapelle zur
hl. Katharina (geweiht
1508) mit reichem Mar-
morportal, Sakraments-
haus, Schlußsteinen mit
Besitzerwappen, frühba-
rockem Altar, gotischer
Kanzel; Wohnräume,
Jagdsaal mit Balken- decke aus 1510 im ersten
Stockwerk; Tänzlhalle,
Tänzlstube mit seltenem
Frührenaissancegetäfel,
Maximilianstube, wo
noch heute ein Flucht-
weg mittels Falltür vor-
handen ist. Maximilian-
kammer im zweiten
Stockwerk, mit angeblich
eigenhändiger Inschrift
von Kaiser Maximilian I.
Von der alten Grenzburg
(urk. 1297) ist heute
nichts mehr erhalten.
Nach einem Brand 1490
entstand der Neubau
durch die Gewerken
Veitjakob und Simon
Tänzl (1500-15). Georg
Ilsung baute 1560-71 das
Schloß aus (West- und
Nordflügel). Das typi-
sche Gewerkenwohn-
schloß des 16. Jh.s war
im Besitz der Familien
Tänzl (Erbauer 1499—
1552), Manlich (1552-
54), Ilsung (1554-S9),
der Fugger (1589-1657),
Stauber und Imhof
(1657-94), der Halden
(1694-1732), Tannen-
berg (1732-1847). 1847
wurde der Bau, der zu
den schönsten Schlös-
sern Europas zählt, von
den Grafen Enzenberg
erworben; eine Besichti-
gung von Schloß Tratz-
berg ist: nach Voranmel-
dung möglich.
E: Seit 1847
Grafen Enzenberg
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika