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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
Breuner, Palais
(Neupauer-Breuner)
1., Singerstr. 16, B 486
Vier Geschoße über ei-
nem Tiefparterre, mit elf
Achsen, reich geglieder-
ter Fassade, die in Einzel-
heiten und der Dekora-
tion an Johann Lukas
von Hüdebrandt erin-
nern. Prächtiges Portal
mit Hermen, Plastiken
und Balkon (Statuen des
Herkules, des Antäus so-
wie des Äneas und des
Anchises). Das Mittelfen-
ster des Hauptgeschoßes
wird von dem Wappen
der Familie Breuner be-
krönt, welches von zwei
Puttenfiguren getragen
wird. Mächtige Einfahrts-
halle; dort beginnt an der
linken Seite die Haupt-
stiege mit Plastiken in
den Nischen; ein Kamin
mit Relief aus der ersten
Hälfte des 18. Jh.s, be-
zeichnet Matthäus Don-
ner. Repräsentations-
räume im Hauptgeschoß
mit Holzvertäfelungen,
Kaminen und Parketten
aus der zweiten Hälfte
des 19- Jh.s. Das Palais
zählt zu den besten
Schöpfungen des Wiener
Barocks. Die Tore und
die Portalplastiken wur-
den 1945 durch Bom-
bensplitter beschädigt
und 1970 restauriert.
1715 erwarb der Bauun-
ternehmer und Stadt- hauptmann Johann Chri-
stian Neupauer das Haus
des Grafen Karl Ludwig
de Souches und ließ es
großzügig umgestalten.
Spätere Besitzer waren
die Gräfin Hallweil, die
Grafen Breuner-Enke-
vorth (1870) bzw. deren
Erben Metternich-Rati-
bor. Die Repräsentati-
onsräume werden fall-
weise für kulturelle
Veranstaltungen vermie-
tet (derzeit Auktionshaus
Sotheby's).
E: Franz Herzog von
Ratibor-Metternich -
Sandor Breuner
Lit: C/G, 672;
Dehio, 76
c
Caprara, Palais
(Geymüller)
1., Wallnerstraße 8
Dreigeschoßiges Ge-
bäude mit neun Achsen;
zwei Atlanten flankieren
das Portal und tragen ei-
nen Balkon mit Baluster;
elegante Einfahrtshalle
mit fünf Säulenpaaren,
großer Hof. Repräsentati-
onsräume mit schönen
Parkettböden und Stuck-
arbeiten im ersten Stock.
Das „Pompejanische
Zimmer" befindet sich
derzeit im „Historischen
Museum der Stadt Wien".
Enea Sylvio Caprara,
Feldmarschall und Vize- präsident des Hofkriegs-
rates, ließ das Palais 1698
erbauen. 1797 im Besitz
des Barons Wimmer, von
dem es 1798 Johann Ber-
nadotte als Gesandter
der französischen Repu-
blik mietete. Als dieser
am 13. April 1798 anläß-
lich eines Festes die
Fahne der französischen
Republik hißte, riß das
Volk die Trikolore herab
und Graf Bernadotte
mußte Wien verlassen.
Noch im Jahr 1798 kaufte
Baron Geymüller (aus
der angesehenen Ban-
kiersfamilie) das Palais
und ließ es im Empirestil
umbauen und einrichten.
Spätere Eigentümer wa-
ren die Familie Baron
Pouthon (1897) und das
Land Niederösterreich
(1905).
E: Österreichische
Realitäten AG
Lit: C/G, 496f;
Dehio, 62
Chotek, ehem. Palais
9., Währinger Straße 28
Der Bau in seiner heuti-
gen Form stammt von
1874 (damals erfolgte ein
Umbau nach Entwürfen
von Lothar Abel). Ele-
gante Einfahrt, Repräsen-
tationsräume im ersten
Stock, Verkaufslokale im
Parterre. 1716 erwarb der
Erzbischof von Valencia,
Antonio Folco de Car-
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Buch Burgen und Schlösser in Österreich"
Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika