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WIEN
E: Österreichische
Realitäten AG
Lit: C/G, 682f;
Dehio, 77
Fürstenberg, Palais
1., Grünangergasse 4,
Domgasse 10
Siebenachsige Haupt-
front, vier Geschoße, in-
teressantes Portal be-
krönt mit einem
mächtigen Wappen (des
Ignaz Eisler von Terra-
mare, 1901); Eingangs-
halle mit zierlichem
Stuck, von dort ausge-
hend das prächtige Trep-
penhaus, mit Stuckarbeit
und durchbrochenem
Steingeländer. In den
schwarzen Mauerni-
schen weiß gestrichene
Götterstandbilder (Ve-
nus, Merkur, Minerva
und Herkules). Im
Hauptsaal eine barocke
Stuckdecke mit allegori-
scher Darstellung. Das
Palais wurde um 1705
von Beduzzi erbaut. In
den Jahren 1980/81
wurde das Innere mu-
stergültig restauriert, wo-
bei besonders die Stuck-
arbeiten sorgfältig wie-
derhergestellt wurden.
E: Hauptverband des
österreichischen Buch-
handels sowie Innung
der graphischen Unter-
nehmungen Österreichs
Lit: C/G, 487f;
Dehio, 65 Fürstenberg, Palais
(Erdödy)
1., Himmelpfortgasse 13
Gebäude mit fünf Ge-
schoßen und sieben
Achsen, einfacher Fas-
sade, reichem Portal,
Balkon mit darüberlie-
gender Helmzier des
Fürstenbergwappens,
Durchgangshalle mit fla-
chen Kreuzgewölben,
einfachem Treppenhaus
und schönen Räumen
mit Stuckverzierung in
der Beletage. Das
Grundstück gehörte
urspr. dem Kloster „Ma-
ria porta coeli" (daher
der Name „Himmelpfort-
gasse"), später der Fami-
lie Graf Aspermont, ab
1714 der Familie Graf Er-
dödy und schließlich den
Landgrafen zu Fürsten-
berg (heute Johannes
Prinz Lind Landgraf zu
Fürstenberg); der heu-
tige Bau wurde vor 1724.
wahrscheinlich nach Eni
würfen des Architekten
des Palais Breuner (Sin-
gerstraße 16) errichtet.
Seit 1980 ist an der Fas-
sade folgende Inschrift
angebracht: „Hier stand
Ende des 17. Jh.s das Pa-
lais Aspermont. In die-
sem Gebäude verweilte
während seiner mehr-
maligen Wiener Aufent-
halte in den 1690er
Jahren Fürst Ferencz
Rakoczi II." Dieser war Führer der ungarischen
Freiheitsbewegung ge-
gen Habsburg; er war
1704 Fürst von Sieben-
bürgen, 1705 Fürst von
Ungarn; er stand an der
Spitze eines Bauernauf-
standes gegen Leopold I.
Nach dem Scheitern sei-
ner Pläne floh Rakoczi
zuerst nach Polen und
später in die Türkei.
Seine Gebeine ruhen in
Kaschau. Im Palais sind
heute Geschäftslokale
untergebracht.
E: Peter Bauer
Lit: C/G, 488;
Dehio, 65
Gallitzin, Sommer-
schloß
-* Wilhelminenberg,
Schloß
Geymüller, Palais
--*• Caprara, Palais
Geymüllerschlößl
18., Khevenhüller-
straße 2
Das Schlößchen stellt ei-
nes der interessantesten
Beispiele des Spät-Em-
pire in Wien dar. Die
Hauptfront zum prächti-
gen Garten mit Säulen,
die über beide Geschoße
reichen, zeigt barocken
Charakter; in den ande-
ren Teilen findet man
verschiedene Bauele-
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Buch Burgen und Schlösser in Österreich"
Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika