Seite - 469 - in Burgen und Schlösser in Österreich
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WIEN
nördlich der Alpen zu se-
hen. Unter Maria The-
resia wurden die meisten
Tiere in die Menagerie
nach Schönbrunn über-
stellt. Rudolf II. verlor
nach dem frühen Tode
Kaiser Maximilians II.
1576, das Interesse an
diesem Bauwerk, da er
seine Residenz nach Prag
verlegt hatte. Die jüng-
sten Untersuchungen ha-
ben ergeben, daß der
Südfassade ein mächtiger
Mittelrisalit vorgelagert
war, aus dessen Teilen
der Architekt Hohenberg
die römische Ruine im
Schloßpark von Schön-
brunn gestaltet hat. Vor
dem Ersten Weltkrieg
standen die Baulichkei-
ten in militärischer Ver-
wendung. Dann kam das
Areal in den Besitz der
Stadt Wien. Die Gebäude
wurden zu Lager-
zwecken und gewerbli-
chen Nutzungen vermie-
tet. 1923 wurden der
ehem. „obere Baumgar-
ten" und der „Lustgarten"
für Zwecke des neu zu
errichtenden Krematori-
ums umgewidmet. Im
Denkmalschutzjahr 1975
wurde der Wunsch laut,
das Neugebäude zu revi-
talisieren. Der Gemein-
derat von Wien be-
schloß, den einstigen
Prachtbau, welcher zu
den bedeutendsten Re- naissancebauten nörd-
lich der Alpen zählt, wie-
der instand zu setzen. Ei-
ne Projektstudie wurde
bereits in Auftrag gege-
ben und als Abschlußter-
min für die Arbeiten ist
das Jahr 1996 ins Auge
gefaßt, sodaß die Bau-
lichkeiten weitgehend
ihre urspr. Gestalt erlan-
gen sollen,
E: Stadt Wien
Lit: C/G, 671
Neupauer-Breuner,
Palais
-* Breuner, Palais
Neuwaldegg, Schloß
17., Waldeggerhof-
gasse 5
Der Bau besteht aus ei-
nem zurückspringenden,
oval geschwungenen
Mittelteil zwischen zwei
Eckrisaliten. Mittelsaal
mit Stuck, Sala terrena
mit dekorativer Malerei,
Balustraden mit Zwer-
genfiguren; im Park
Sandsteinfiguren („Bor-
ghesischer Fechter" und
„Marsfigur") sowie das
Grab des Feldmarschalls
Lacy, das in Form eines
antiken Tempels errich-
tet wurde. Um 1540 ließ
der „Raitkammerrat" Ag-
ier die sogenannte „Hof-
teuchstadt" zu einem
burgenartigen Gebäude
ausbauen. 1591 Besitz
der Gräfin Strattmann; im 17. Jh. ließ Karl Bartolotti
von Partenfeld das Ge-
bäude nach einer Tür-
kenzerstörung neu er-
richten. Der heutige Bau
stammt aus dem Jahr
1715 (vermutlich nach
Plänen von Johann Bern-
hard Fischer von Erlach),
1732 wurde die Schloß-
kapelle eingeweiht. 1765
erwarb Feldmarschall
Graf Lacy das Schloß,
ließ bauliche Verände-
rungen durchführen und
legte einen englischen
Garten an (den heutigen
Schwarzenbergpark). Am
sogenannten „Hameau",
einem beliebten Aus-
flugshügel der Wiener,
ließ er eine Siedlung von
17 Holzhütten, die
prachtvoll eingerichtet
und mit Gängen unter-
einander verbunden wa-
ren, errichten. Vor jeder
Hütte wurde, nach hol-
ländischer Sitte, ein
Baum gepflanzt (daher
auch „Holländerdörfl" ge-
nannt). Nach dem Tod
des Grafen ging der Be-
sitz auf die ältere Linie
der Fam. Schwarzenberg
über und in der Folge
entstand die sogenann-
te „Schwarzenbergmeie-
rei", mit Stallungen, Dienst-
wohnungen und Remisen,
E: Katholisches Bildungs-
werk des Vikariates
Wien-Stadt
Lit: C/G, 674
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Titel
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Autor
- Georg Clam Martinic
- Verlag
- A und M
- Ort
- St. Pölten - Wien - Linz
- Datum
- 1991
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Abmessungen
- 13.52 x 20.96 cm
- Seiten
- 506
- Schlagwörter
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Lexika