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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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71 B l a t t e t 4 — 6" lang unb 1—2" bieit, lanzett- oder schwach eiförmig, zugespitzt, gestielt, sägeförmig gezähnt, gesättigt grün, im trockenen Zustande eine indigoblaue Farbe annehmend, am oberen Theile des Stengels gedrängt kreuzweise einander gegenüberstehend. Afterblätter zu beiden Seiten am Grunde des Blattstieles, viel kürzer als dieser, lanzettförmig, ganzrandig, weißlich, hautig und zurückge- krümmt. B l ü t h e n zweihäusig d. h. getrennten Geschlechtes und die Geschlechter auf verschiedenen Individuen. Blumenstiele in den Blatt- winkeln, die männlichen in langgestielten Trauben, welche länger als die Blätter sind, und von 3—8 entfernt stehenden 3—4blumigen Wir» teln gebildet werden. Jede Blume besitzt ein kleines, eiförmiges, zu» gespitztes Deckblältchen. Kelch glatt, grün, feinc 3—4 Abschnitte sind lanzettförmig. Staubgefäße meist zu 12, mit weißlichen, langen Fäden aus anfangs gelben, dann aber schwärzlichen Kölbchen. Die weib» lichen Blumen sind meist einzeln oder zu zweien auf langen Stielen, entgegengesetzt und den männlichen ähnlich, Fruchtknoten steifhaarig mit zwei zurückgebogenen rauhen Griffeln oder sitzenden Narben, Die Stelle der Staubgefäße nehmen 2 einander entgegengesetzte und in 2 Seitenfurchen des Fruchtknotens gelagerte, fadenförmige Körper ein. F ru cht zweiköpfige, kurz steifhaarige Kapsel, in jedem Fach ein Samen. B l ü t h e z e i t unb Fundor t . Diese Pflanze blüht im April—Mai und kommt auf Waldbergen, in Zäunen und anderen schattigen Orten häufig vor, in Steiermait in Wäldern und Gebüschen bei Köflach, Voitsberg, auf dem Plabutsch bei Graz und vielen andern Orten. Eigenschaften und Wirkungen. Diese Pflanze hat im frischen Zustande einen widerlichen Geruch und einen unangenehmen scharfen Geschmack. Die Wurzel enthält ein blaues, indigoartiges Satzmehl, welches sich recht gut zum Blaufärben eignet. Der Saft des Krautes auf den Unterleib eingerieben soll Stuhlgänge bewirken. Innerlich genommen erregt das Kraut in kleinen Gaben ebenfalls Stuhlgänge und man kann es des» halb als Abführungsmittel benutzen, indem es namentlich gallige Feuchtigkeit abführt. In größeren Gaben aber bewirkt es Betau» bung, heftiges Kopfweh, Zittern in den Gliedern, Erbrechen, starke Bauchflüsfö und Convulsionen (Zuckungen), die mit dem Tod enden können. Auch aufSchafe wirkt der Genuß dieser Pflanze tödtlich, während Ziegen es ohne Nachtheil fressen können.
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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