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unangenehmen Geruch; sie ist frisch sehr scharf und vermag durch
diese ihre Schärfe heftiges Erbrechen und Abführen mit bedeu-
tenden Kolikschmerzen hervorzubringen. Auch wirkt sie start auf die
Urinabfonderung, Getrocknet ist sie milder, auslösend und zerthei-
lend und wird hie und da von den Thierärzten als harntreibendes
und drastisches Mittel angewendet. Vorsichtig getrocknet zeigt sie
gleich der Wurzel der Florentiner Schwertlilie einen Veilchen»
geruch.
Die gemeine Schwertlilie Iris ?86uä-H,«oru8 I.,, laf, 38, I'iF. a,
ist eine ausdauernde Wanze.
Benennungen.
Wasferschwertl. Bachschwert.. Wasserlilie. Drachenwurz.
Falscher Calmus. Rother Calmus.
Beschreibung.
W u r z e l knollig, fleischig, walzenförmig, faserig, inneu von
rother, außen von grauer Farbe.
B l ä t t e r 3 Fuß lang, schwertförmig, aufrecht, glatt, mit vor-
stehender Mittelrippe, am Grunde scheibcnartig. >
S tenge l aufrecht, wird so groß als die Blätter. Die Scheide
ist dreikantig mit grünen Streifen.
B lü then . Bei den Blumen sind die 3 äußeren Blumen»
blätter zurückgeschlagen, an der Spitze ausgerandet und haben an ihrem
Grund 2 kleine Zähne, von Farbe sind sie schön dunkelgelb mit braun-
rothen Adern besetzt. Die 3 inneren Blumenblätter sind kleiner und
aufrecht. Die zusammengedrückten Staubfäden haben längliche, zwei-
fächerige Staubbeutel. Die drei blattartigm Theile des Grifftlö haben
eine zweilippige Spitze.
Frucht. Die dreieckige, 3—4 Zoll lange Kapfel ist gefurcht
und hat zweispaltige Ecken.
B lü theze i t . Diese Pflanze blüht im Juni—Juli, wächst
häufig in Gräben, Sümpfen, an Teichen und stehenden Gewässern. In
Steicrmark kommt sie vor an Teichen, in Gräben, bei Graz, im
Thale und außer St. Leonhard, bei Krems, in Untersteier, bei An-
kenstein, bei Radtersburg.
Eigenschaften und Wirkungen.
Die Wurzel der gemeinen Schwertlilie ist geruchlos und hat
einen stark adstringi'renden Zusammenziehenden) scharfen und bren-
nenden Geschmack und enthält sehr viel Gerbestoff, welch' letzterem
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie