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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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113 Stengelblättei sitzend und den Stengel umfassend, die untern den Wurzelblättern ähnlich, die obern an Größe abnehmend. Die obersten fast ganzrandig, B l ü t h e n am Ende des Stengels und der Aeste in traubiger Rispe; Hülle oder gemeinschaftlicher Kelch des Nliltheniöpfchm« walzig oder fast kegelförmig au« grünen, rachzirgelarlig sich deckenden Blältchen gebildet; Blümchen gelb, bandförmig. F ruch t schwarz, mit weißen gestielten Federcheu an der Spitze (die vielhaange Samentrone, womit der Same oder die Frucht fliegt), V l ü t h e z e i t und F u n d o r t . "Diese Pflanze blüht im Juli und August, und wächst an Zäunen, Wegen, Schutthaufen und sonstigen wüsten Plätzen. Eigenschaften und Wirkungen. Sämmtliche Theile des Giftlattichs haben im frischen Fu« stände im hohen Grabe einen eigenthümlichen, widerlich betau» benden Geruch, einen sehr bittern, eckelhaft und anhaltend, später brennend scharfen Geschmack und enthalten, besonders zur Blüthe' zeit, einen weißen, betäubend giftigen Milchsaft, der bei der ge- ringsten Verwundung hervorquillt und an der Luft schnell zu einem braunen Gummiharz eintrocknet. DaS wirtsame Princip dieser Pflanze ist ein eigenthümlicher, sehr bitter schmeckender, betäubender Ertractivstoff (Gitterstoff), welcher Lactucin genannt wird und in lleinen, spießigen Nadeln krystallisiit. Außerdem besitzt sie noch als bemerkenswerth ein bitteres, unan» genehm riechende« Oel, Weichharz. Wachs und Salze. Der Geruch des Giftlattichs veranlaßt schon Schwindel. Der Saft, auf die zarten Stellen der Haut gebracht, erregt Ent- zündung und einen leichten AuSschlag. Innerlich verursacht der Genuß des Lactucin in kleinen Gaben von 0-2—10 Gran eine Verminderung des Pulses, Aufstoßen, leichte Eingenommenheit des Kopfes, Trockenheit des Mundes, Heiterkeit, Neigung zum Schlaf, Verminderung der Temperatur an den Händen, heitere Gemüths- stimmung a!S Nachwirkung. In großen Gaben zu 20 Gran und darüber bewirkt es Betäubung, Schwindel, Erweiterung der Augen- sterne (Pupille). Auch wirkt diese Pflanze biuretisch (urintreibend), (Schroff, Lehrbuch der Pharmacologie, Wien 1862). Von dem Vieh wirb dieses Gewächs nicht angerührt.
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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