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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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134 werden; er ließ dann das Kind in ein Leintuch gehüllt in ein Schaff setzen und goß aus einem tkinen Topfe fortwährend kaltes Wasser über den Kopf desselben. Etwa nach zehn Minuten sträubte sich das Kind dagegen und sprach vernehmlich, es wolle es dem Vater sagen. Hierauf wurde es abgetrocknet ins Bett gebracht, mit zweckentsprechenden Mitteln behandelt, und am folgenden Tage befand es sich schon besser, doch war sein Gang noch unsicher. Auch dies verlor sich im Verlaufe des Tages und das Mädchen wußte jetzt wohl, daß es giftige Frucht genossen, nicht aber, was man nachher mit ihm vorgenommen hatte, (Pecirla Giflgewächfe Oesterreichs und Deutschlands.) Gilfte Beobachtung. Ein Mann und zwei Weiber genossen eine beträchtliche Menge der zubereiteten Wurzeln von Bilsenkraut, die sie für gelbe Rüben gehalten hatten. Noch während des Essens empfanden alle eine Lähmung der Zunge und eine so starke Zufammenschnürung im Schlunde, daß sie den im Munde befindlichen Bissen nicht mehr kauen und hinabschlucken konnten, sondern genöthiget waren, ihn mit den Fingern wieder herauszuziehen. Gleich daraus fing eine der Frauen, die am wenigsten genossen hatte, an zu lachen, zu tanzen, im Zimmer herumzulaufen, und nach Dingen zu greifen, die sie fönst nie berührte; sie starrte die Umstehenden an, hörte nicht und antwortete auf keine Frage, mehrere Menschen konnten sie nicht zwingen, zu trinken oder sich niederzulegen. Die andere Frau, welche weit mehr genossen hatte, war zu Ende der Mahlzeit auf ihrem Stuhle eingeschlafen, lag unbeweg« lich, der Kopf war auf die Brust herabgesunten, das Geficht stark geröthet, die Haut warm, die Augen geschlossen. Der Mann, welcher das Meiste von den Wurzeln gegessen hatte, erhob sich zu Ende der Mahlzeit, er war wie trunken nach seinem Bette getaumelt und dort bewegungslos niedergesunken. Sein Gesicht war blaß, die Augen geschlossen, der Körper kalt und steif wie ein Stück Holz, der Kopf krampfhaft nach vorn gezogen, und es war unmöglich, ihn auf das Kissen zurückzubeugen, das Athmen war röchelnd und äußerst beschwerlich.
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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