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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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140 Vergiftungen durch Nachtschatten. Erste Beobachtung. In »einem Dorfe hatte ein Knabe die Beeren von Nacht- schatten gegessen. Nach dem Genusse derselben ist dieser Knabe von schrecklichen Kranlheitszeichen befallen worden, die Augensterne haben sich erweitert, ein Brennen im Magen entstand und der llermfte mußte alsbald unter Irreden, Beängstigung, Zittern der Glieder und laltem Schweiße seinen Geist aufgeben. Zweite Beobachtung Drei Dorflinber gingen im August zum Spielen. Abends lehrten sie zurück, verlangten Wasser zu trinken und legten sich zu Bett, ohne zu Nacht zu essen. Um Mitternacht wachte das älteste neunjährige Kind unter Wehklagen auf, es hatte Kopfschmerzen, Eckel, Schwindel, Kiämpfe im Unterleib und Stuhldrang. Bald darauf trat Erbrechen ein, das Kind konnte kaum sehen, weil die Augensterne außerordentlich erweitert waren, der Körper triefte von Schweiß, der Durst war nicht zu löschen. Die Sprache wurde bald darauf behindert, das Athmen röchelnd, der Körper starr durch Krämpfe. Um zwei Uhr Morgens ist das Kind gestorben. Unterdessen begann der fünfjährige Bruder über Eckel, Schwindel und Unterleibsschmerzen zu klagen und erbrach sich. Um 6 Uhr kam der Arzt und fand das Kind in Zuckungen, Un» ruhe und Wehklagen vor Schmerz. Die dreijährige Schwester wurde von ähnlichen Fällen geplagt. Nach vielen Fragen erfuhr man von einem Nachbarkinde, die bei den Brüder hätten eine Menge rother Beeren genossen und dem Schwesterchen auch davon zu essen gegeben. Der Arzt ließ sich die Beeren zeigen, sie waren vom kletternden Nachtschatten oder Bitter- süß. Durch kräftige Mittel wurden die Zufälle beseitigt, allein nach einer Magenüberladung bekamen die Kinder einen Rückfall und büßten ihre Naschhaftigkeit mit dem Tode. (Pecirka, Giftgewächfe Oesterreichs und Deutschlands.)
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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