Seite - 166 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Bild der Seite - 166 -
Text der Seite - 166 -
166
Haut und der Nieren, so wie des gesammten Gefäß- und Nerven-
systems anregende Wirkung. Große Gaben veranlassen Aufstoßen,
Magendrücken, Erbrechen, Purgiren, Magen- und Darmentzündungen,
selbst Kra'mpfe und Convulsioneu, die einen töbtlichen Verlauf
nehmen können. Thiere, welche die jungen Triebe der Küchenschelle
im Frühlinge fressen, bekommen Schwäche in den Beinen, Zittern,
blutige Ausleerungen und gehen in wenigen Tagen zu Grunde.
Die Wiesm-Küchenschelle — ?ulNt,iI1a prawusiZ. N,
xlateusi» I.., "lal. 59, ?iss, d, ist eine ausdauernde krautartige Pstanze.
Benennungen.
Windblumen. Wiesen-Windröschen. Schwärzliche Windblume.
Osterblume. Ritzwurz. Kleiner Ziegenbart.
Beschreibung.
Diese Pflanze ist der gemeinen Küchenschelle sehr ähnlich, unter-
scheidet sich jedoch von ihr durch folgende Merkmale: alle Theile sind
stärke« mit Haaren besetzt, die Blätter sind doppelt fiedelspaltig, die
Fiedern vielspaltig mit linienförmigen etwas sichelförmigen, selten zwei-
oder dreispaltigen Zipfeln, wodurch die Umrisse länglich erscheinen, da
die der gemeinen Küchenschelle fast rundlich oder dreieckig sich zeigen;
die Haare der Blattstiele sind stärker anliegend; die Hlllle breitheilig,
vielspaltig, die Blume übelhängend, glockenförmig, dunkel-violett ins
Schwarze übergehend, ihre Blätter dicht aneinander gedrückt und ihre
Spitzen zurückgebogen.
V l ü t h e z e i t und Fundor t . Diese Pflanze blUht im
März bis Mai und wächst auf trockenen, sonnigen, besonders sandigen
Hügeln und F.ltern. In der Steiermark findet man sie bei Graz
auf dem Schloßberge, den Hügeln um St. Martin, auf dem Franzis-
laneilogcl bei Lankowitz u. v. a. O.
Eigenschaften und Wirkungen.
Hinsichtlich der Eigenschaften und Wirkungen stimmt diese
Pflanze im Wesentlichen mit der gemeinen Küchenschelle überein.
Vergiftungen durch Küchenschelle.
Erste Beobachtung.
Ein junger Apotheker bekam nach dem bloßen Stoßen der
«trocknete» Küchenschelle ein starkes Brennen in den Augen,
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie