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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Seite - 171 -
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171 wenn es gerieben wird, einen etwas widerlichen Geruch und einen recht faden, dann anhaltend gefährlich brennenden Geschmack. Im Munde gekaut, erfolgt bald ein lebhaftes Brennen auf der Zunge am Gaumen und an den Lippen, das wohl mehrere Stunden an< hält. Auch die anderen Theile der Pflanze zeichnen sich durch die» selbe Schärfe aus. Der wahre Eisenhut enthaltet in allen feinen Theilen einen eigenthümlichen alkaloidischen Stoff, dem man den Namen ^oonitiu gegeben hat, dann Aconitfäure, in geringer Menge Zucker, eisengrünenden Gerbstoff, Amoniaksalze u. f. w. Das wirl» fame Princip ist das H.oouitiu, das meist amoiph, seltener undeut- lich krhstallisirt erhalten wird, in Weingeist sehr leicht, in Wasser dagegen schwer sich löst, nicht flüchtig ist, keinen Geruch, aber einen bittern, dann anhaltend scharfen und kratzenden Geschmack besitzt. Das H.eouitill ist ungemein giftig; >/z« Gran ist hinreichend, einen Sperling in einigen Minuten zu todten, und '/,„ Gran tödtet ihn blitzschnell. Neben diesem wirksamen Bestandtheil ist (nach Schroff) in dieser Pflanze noch ein zweites sehr scharf wirksames Princip enthalten, das unter dem Namen englisches Heomtiu prä» parirt wird. Wenn das H,oonitiu ganz rein ist, so besitzt es lange nicht die brennende, mehrere Stunden ausdauernde Schärfe des Krautes. Nach Schroff und Anderen sollen die Blätter nur von wild wachsenden Pflanzen zur Blüthezeit die meiste Wirksamkeit zeigen. Der wahre Eisenhut nimmt unter den scharf-betäubenden Giftgewächsen eine der ersten Stellen ein,, bewirkt in dem thierischen Organismus eine Retardation (Verlangsamung) des Pulses und der Respiration und tödtet, in großer Gabe genommen, durch Läh- mung des Herzens. Die betäubende Wirkung beruht auf dem ^,00- uitiu und die scharf reizende Nebenwirkung auf dem zweiten, schar- fen Princip, welches unter dem Namen englisches H.Louitin erzeugt wird. Die Schärfe ist öfters in folchem Grade entwickelt, daß das Kraut, wenn es auf dieHaut gelegt wird, diese in einen entzünd- lichen Zustand zu versetzen vermag. Bringt man den Saft dieser Pflanze in eine offene Wunde, so bewirkt er beunruhigende Zufälle. Gekaut erregt der wahre Eisenhut, wie oben erwähnt, ein sehr leb» Haftes und anhaltendes Brennen im Munde, die Spitze der Zunge wird dadurch ganz unempfindlich gegen andere Gefchmackseindrücke, 12*
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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