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Verwendung zum Z ie ren von Fleisch nndFifchen. Die
sseklärte Eulze gießt man finaerhoch in glatte seichte Model und läßt sie, in
Wasser oder Eis gestellt, stocken. Man stürzt sie auf ein Brett und sticht oder
schneidet sie zu beliebigen Formen. Die Abfälle kann man mit einem Messer fein
hacken oder zergehen lassen, und wieder eingießen.
In tiefes Geschirr t'ann man drci Farben ober einander eingießen, sie
gestürzt, zu schmalen Streifen schneiden, die wie schattete Bänder ausscheu, und
über anfnefchnittenes Fleisch gelegt werden.
Mit einer runden Löffclform kann man kleine Kugeln ausstechen.
Geschmack und Phantasie kann sich beim Verzieren mit Aspic am besten
zeigen. Messer und Ausstecher taucht man öfters in heißes Wasser.
Eingießen in Formen undSturzen von süßen und Fleisch-
Su lzen. Tcu Mrdcl taucht man in kaltes Wasser und schlingt ihn wieder
aus. Dann stellt mau deusclben in eine Vertiefung des zerhackten Eises fest
und gerade, damit das Einzugießende rund herum gleich dick werde. I n Ermang-
lung von Eis genügt auch kaltes Wasser, nur braucht die Sülze längere Zeit
zum Fcsiwcrdcu; auch ist dabei zu beobachten, daß man den Model auf etwas
Hineingelegtes höher stellt, damit das Nasser ihn nicht hebe.
Wenn nur eine Farbe, ohue unterlegen eingegossen wird, so füllt man
den Modcl auf einmal an. Die Eulze soll kühl sein, aber ja uicht theil-
weise gestockt.
Um eine Eulze zu stürzen legt man die Schüssel auf den abgewischten
Model, dreht sie mit einander um, und fährt mit einem, in heißes Wasser ge-
tauchtem Tuche oder Schwämme ^vorsichtig rund um den Model, bis sie her-
hau sgegangen ist.
Sollte sich nach dem Stürzen einige Flüssigkeit am Rande der Schüssel
zeigen, so muß man sie mittelst eiues Federkieles abziehen, und den Naud
abwischen.
Man pflegt auch, besonders bei gemischten Farben, deu Model mit Man-
delöl auszustreichen, in welchem Falle man ihn aber beim Stürzeu nickt er«
w ärmt. Diese Art hat den Vortheil, daß die Farben sich nickt am Rande ver-
wischen, aber wenn die Form nicht gerne ausläßt, oft den Nachtheil, daß die
Eulze anspringt.
Unter legen von Fleisch und.süßen Sulzen. Wenn mehre
Schichte» von Eulze eingegossen werden, so muß die eine so viel gestockt sein,
daß man bei einer Berührung mit dem Fiuger, keinen Eindruck mehr macht,
die daraufzuschüttende aber so lau, daß sie sich verbiudeu können, sonst trennen
sie sich
gerne, wenn die Eulze gestürzt ist.
Zum Unterlegen gießt man zuerst höchstens fingerhoch in den Model,
und laßt dieses fest werden. Dann gibt man langsam und vorsichtig das Ein-
zulegende gleich auf den Fseck, wo es bleiben soll, und anfangs nur löffelweise
Eulze, gleichmäßig vertheilt, darauf, damit es die Gegenstände nicht verschiebe,
und erst wenn dieses gestockt ist, noch so viele dazu, daß sie bedeckt werden.
Wenn auch dieses fest geworden ist, gibt man wieder eine Lage, und verfährt
auf dieselbe Weise. Um das Trübewerdcu der Eulze.zu vermeiden, ist es gut
die Gegenstände vorher in einen Theil solcher Sülze zu tauchen, und stocken
zu lassen. Auch kann mau, nachdem derVoden mit Eulze bedeckt, fest geworden
ist, einen kleiner» glatten Model (an dem man stattEmen, vier Ringe anbringen
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten