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Abtreiben,
bedeutet Butter, Schmalz oder anderes Fett in einer tiefen Schüssel, mit
dem Kochlöffel so lange auf eine Seite in die Runde rühren, bis es weiß und
flaumig ist.
Dann verrührt man 1 Dotter oder 1 Ei nach dem Andern damit, bis es
jedesmal wieder flaumig geworden. Wenn die Eiweiß als Schnee dazu kommen,
mischt man diesen nur leicht darunter, so wie das übrige zur Speise Gehörige.
Geht es beim Abtreiben zusammen, das heißt, stockt das Fett und sondert sich
vom Eic ab, so stellt mau die Schüssel an einen warmen Ort bis es anfängt
zu zerstießen und rührt uun recht lebhast.
Beschmieren von Model und Blech.
Butter oder gutes Rindschmalz läßt man zerschleichen und bestreicht mit-
telst einer Feder oder eines dicken Pinsels den Model recht genau. Dann gibt
man nach Angabe Mehl, Bröseln oder gestoßenen Zucker hinein, dreht den Mo-
del nach allen Seiten und klopft ihn umgestürzt etwas auf, damit Alles, was
nicht haftet, herauskomme. Mit Zucker gehört es nur zu Dnnstköchern, bei
diesem darf man nie mit Bröseln ausstreuen. Die Schüssel wird gewöhnlich
etwas starler mit Butter ausgestrichen. Das Blech bestreicht man ebenfalls
mit der Feder und läßt manchmal Mehl darüber hinlaufen, worauf man es
aufklopft. Zuweilen bei feinem Backwerke bestreicht man es mit weißem Wachs,
oder Butter, worauf man es mit Papier leicht abwischt.
Wenn ein Geschirr stärker ausgeschmiert werden muß, wie bei
speisen, Strudeln u. s. w., ist es gut die Butter abzutreiben, weil es sich dann
leichter gleichmäßig vertheilen läßt.
Ucber das Auslegen eines Models mit mürben Teig.
Entweder legt man ihn mit einem mcsserrückendick ausgetriebenen Stücke
Teig aus, daß Boden, Scitenwand und zum Zudecken in einem ist, oder mau
schneidet für den Bodeu eine Platte und einen.Streifen, etwas höher als die
Seitenwand, und macht der Länge nach kurze Einschnitte in letztere um es
gegen Innen auf die am Rande mit Ei bestrichene Platte aufdrücken zu können,
damit es haltet, wenn die Speise gestürzt ist. Oben kann mau es nach dem
Vollfüllen eben so einbiegen und eine Platte darauf legen, oder offen lassen
Wenn man den Model vorher mit Nudelteig, von Dottern gemacht, zierlich
auslegen will, bestreicht man denselben mit Fett, die hinein gelegten Teigstücke
aber mit Ei, damit sie an dem mürben oder Buttcrteig halten können.
Wenn man Dunsttöchcr mit Obst, Citronat oder etwas Anderem auslegen
will, so ist cs gut, am Boden des Models ein Blatt mit Butter bestrichenen Pa-
piers zu legen, darauf diese Gegenstände und das Gerührte. Nach dem Stür-
zen hebt man das Papier vorsichtig weg.
Düttstsiebett.
Die Rein, in welche der Model gestellt wird, soll höher sein als diese
und einen sehr gut passenden Deckel haben. Man darf nicht zu viel Wasser
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten