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ÖSTERREICHISCHES BURGENLEXIKON
stoßenden Trakten, die
mit einer niedrigen
Mauer einen rechtecki-
gen Hof umschließen.
Gewölbte Erdgeschoß-
räume, zentrales Stiegen-
haus mit schöner hölzer-
ner Treppe, Innen-
ausstattung im Empire-
sowie Biedermeierstil.
Ehem. Lehen der Kuen-
ringer, später der Rapot-
tensteiner. 1625 Besitz
der Herren von Landau,
1653 des Joachim von
Enzmiller, Graf von
Windhaag, 1684 bis 1926
der Grafen von Hackel-
berg. 1899 wurde das
ehem. Landhaus zum
heutigen Schloß umge-
baut.
E: Hubertus Freiherr von
Lazarini
Lit: Dehio 1990, 652
Laxenburg, Schloß
BH Mödling
G Markt Laxenburg
KG Laxenburg
Das ehem. kaiserliche
Lustschloß besteht in der
Hauptsache aus den fol-
genden Objekten: altes
Schloß im Park, Fran-
zensburg inmitten eines
vielarmigen verschlunge-
nen Teiches, Blauer Hof,
Passespielhaus, Speise-
saaltrakt, Theater und
Grünnehaus. Erstmals
genannt 1224. 1291 bis
Anfang des 14. Jh.s Fami-
lie der Laxendorfer. Ab 1333 habsburgisch, be-
reits Anlage eines Wild-
parks. Am Ostrand des
Wienerwaldes gelegen,
1381 Herzog Albrecht III.
damit belehnt. Friedrich
III. erbaute ein kleines
Schloß an den Seitenar-
men der Schwechat und
brachte 1440 am Tor der
Vorburg die Anfangs-
buchstaben seines Wahl-
spruches A. E. I. O. U.
an. 1485 von Matthias
Corvinus eingenommen.
Kaiser Maximilian I. hielt
sich nachweislich
1506-15 hier auf, wobei
die Falkenbeize für ihn
und seine Nachfolger
eine große Rolle spielte.
Auf dem Stich nach Vi-
scher (1672) sieht man
noch die hölzerne
Brücke über den Wasser-
graben, den Torturm des
Vorhofes, die Zugbrücke
und zwei Türme, davon
der eine der Kapellen-
turm. 1683 von den Tür-
ken verwüstet, unter Kai-
ser Karl VI. durch den
Baumeister Burnacini
wieder instand gesetzt.
Im Jahr 1729 wurden bei
einer Reiherbeize 180
Reiher von Falken erbeu-
tet. Kaiserin Maria The-
resia erbaute 1753 durch
Nikolaus "Pacassi das
Theater, in welchem
Theaterstücke und Bal-
lette aufgeführt wurden.
Zur Zeit Kaiser Franz IL, zwischen 1795 und 1800,
wurden im Park der Con-
cordiatempel, der chine-
sische Pavillon und das
Haus der Laune errichtet.
Aus Übersee wurden
exotische Pflanzen und
Bäume in dem weitläufi-
gen Park eingesetzt. Das
Material für diese Bauten
wurde aus abgebroche-
nen Klöstern wie z. B.
Säusenstein und Wald-
hausen gewonnen. Aus
Klosterneuburg wurde
ein Teil der „capella spe-
ciosa" (um 1220) in die
Franzensburg übertragen
und die große Säule mit
Ritterfiguren aufgestellt.
Von einigen Schlössern
und Klöstern wurden in-
tarsierte Holzdecken
hierher gebracht, wie
z. B. aus Melk, Krems-
münster, Zwettl und aus
den Schlössern Maissau
und Greillenstein. In der
Kapelle sind auch die
Wappen von Otto von
Machland und Jutta von
Peilstein zu sehen. Im
Habsburgersaal sind Sta-
tuen von Rudolf I., Maxi-
milian I. bis zu Maria
Theresia aufgestellt. Die
Franzensburg wurde in
neugotischem Stil errich-
tet und der Park zu
einem englischen Land-
schaftsgarten umgestal-
tet. In der Zeit von
1848-1918 erlebte das
Schloß keine großen
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Title
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Author
- Georg Clam Martinic
- Publisher
- A und M
- Location
- St. Pölten - Wien - Linz
- Date
- 1991
- Language
- German
- License
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Size
- 13.52 x 20.96 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lexika