Page - 443 - in Burgen und Schlösser in Österreich
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WIEN
hann Christian Neupauer
errichtet. 1732 im Besitz
der Gräfin Marie Therese
Kinsky, seit 1781 der
Fam. Fürst Auersperg. Im
19. Jh. wurde das Palais
nach Plänen von
Gangolph Kayser verän-
dert. Die Räume werden
heute für kulturelle Ver-
anstaltungen, Empfänge
und Ausstellungen ge-
nützt.
E: Firma Alfred Weiß
Ges. m. b. H.
Lit: C/G,378;
Dehio, 139 f
Augarten, Palais
2., Obere Augarten-
straße 1
Hauptschloß (ehem. Pa-
lais Leeb) mit Ovalsaal
im Mitteltrakt; an der
Decke bemerkenswerte
Arbeiten von J. Drent-
wett (18. Jh.) in Stuck
und Fresken (die acht
Tugenden und die vier
Weltteile darstellend).
Das ehem. Palais Traut-
son wurde 1683 von den
Türken in Brand ge-
schossen und seither als
Ruine belassen (Reste ei-
ner Mauer erhalten). Das
Saalgebäude ist ein
schlichter eingeschoßi-
ger Bau mit querovalen
Lünetten über den Fen-
stern und einer einfa-
chen Fassade. Das
sog. Inspektionsstöckel
stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jh.s, das Kaiser-
Joseph-Stöckel wurde
nach einem Entwurf von
Isidor Canevale (?) 1781
erbaut. Das triumphbo-
genartige Eingangsportal
wurde ebenfalls nach ei-
nem Entwurf von Cane-
vale um 1775 errichtet.
Kaiser Matthias (1612—
19) soll hier ein kleines
Jagdhaus erbaut haben.
Kaiser Ferdinand III. ließ
1650 den großen Garten
anlegen und Kaiser Leo-
pold I. ließ die Anlage
1677 zu einem barocken
Lustgarten ausgestalten.
Nach der Verwüstung
durch die Türken 1683,
wurde die Anlage durch
den Gartenarchitekten
Jean Trehet in französi-
schem Stil neu angelegt.
Kaiser Joseph II. hatte im
Jahr 1775 die Parkanla-
gen der Öffentlichkeit
zur freien Benützung
übergeben und über
dem Gartenportal fol-
gende Inschrift anbrin-
gen lassen: „Allen Men-
schen gewidmeter
Erlustigungs-Ort von
Ihrem Schätzer." Das
ehem. Palais Trautson
wurde nach der Zer-
störung teilweise wieder
aufgebaut; in dem neu
entstandenen Gartensaal
wurden ab 1772 soge-
nannte Morgenkonzerte
abgehalten. Mozart, spä-
ter Beethoven, haben hier fallweise dirigiert
und von 1820^7 fanden
hier die ersten Maikon-
zerte von Johann Strauß
Vater statt. Das Haupt-
schloß wurde in der Art
von Johann Bernhard Fi-
scher von Erlach im spä-
ten 17. Jh. für den Rats-
herrn Zacharias Leeb
erbaut und 1780 von Kai-
ser Joseph IL angekauft.
1867 war es der Wohn-
sitz des Obersthofmei-
sters Konstantin Fürst
Hohenlohe, der hier
berühmte Gäste emp-
fing: Richard Wagner,
Franz Liszt, Hans Makart
u. a. 1934-36 wohnte
Bundeskanzler Schusch-
nigg im Palais. Seit 1948
ist hier der Sitz der Wie-
ner Sängerknaben (Kai-
ser Maximilian I. grün-
dete diesen Chor). Das
ehem. Palais Trautson
ist heute Sitz der Wiener
Porzellanmanufaktur
„Augarten". Wien hat
nach Meißen die Zweitäl-
teste Manufaktur Euro-
pas. 1718 erwarb Du
Paquier das Privileg Por-
zellan herzustellen (bis-
her wurde es in der
Porzellangasse erzeugt).
1744 erfolgte der Verkauf
an Kaiserin Maria The-
resia und die Erzeugung
unter staatliche Verwal-
tung gestellt; der Bild-
hauer Josef Niedermaier
wurde als Modellmeister
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Title
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Author
- Georg Clam Martinic
- Publisher
- A und M
- Location
- St. Pölten - Wien - Linz
- Date
- 1991
- Language
- German
- License
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Size
- 13.52 x 20.96 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lexika