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WIEN
dona, einen prächtigen,
mit zwei großen Freitrep-
pen geschmückten Gar-
tenpalast der Familie
Khevenhüller. 1753
schenkte Kaiserin Maria
Theresia dieses Palais
dem Grafen Chotek.
1841 übersiedelte das
Zivilmädchenpensionat,
zur Heranbildung von
Lehrerinnen und Gou-
vernanten in dieses
Haus. 1877/78 wurde der
Bau für die Lehrerinnen-
bildungsanstalt erweitert.
Die Familie der Grafen
Chotek ist heute ausge-
storben; eines der letzten
Mitglieder dieser Familie
war die Gattin des
Thronfolgers Franz Fer-
dinand, Gräfin Sophie
Chotek, spätere Herzo-
gin von Hohenberg, die
beim Attentat in Sarajevo
am 28. 6. 1914 ums Le-
ben kam.
E: Firma Friedrich Otto
Schmidt
Lit: C/G, 428;
Dehio, 147
Clam-Gallas, Palais
(ehem. Dietrichstein-
sches Sommerpalais)
9., Währinger Straße 30
Zweigeschoßiger klassi-
zistischer Bau mit je ei-
nem Vorbau mit Säulen
an der Vorder- und
Rückseite. 1690 erwarb
Ferdinand Josef Fürst
Dietrichstein das ge- samte Gebiet zwischen
dem Plateau auf der
Währinger Straße, ge-
nannt die „Schotten-
point", bis in die Roßau.
Karl Dietrichstein ließ
den Park anlegen, wel-
cher sich von der
Währinger Straße über
den Strudelhof bis in
die Liechtensteinstraße
37^3 erstreckte. In den
Jahren 1834/35 ließ die
Familie Dietrichstein das
Palais an der Stelle einer
Villa, nach dem Entwurf
von Heinrich Koch,
errichten. Der ehema-
lige Gartensalon des
anschließenden Gast-
hauses „Zum Goldenen
Engel" wurde in eine
große Wagenremise für
Pferdekaleschen um-
gestaltet. Durch die Hei-
rat Klothilde Dietrich-
steins mit Eduard Graf
Clam-Gallas (1805—
1891), Feldmarschalleut-
nant, Besitzer der gesam-
ten ehem. Wallen-
steinschen Herrschaften
in Böhmen, Herzog von
Friedland usw., gelangte
das Palais in den Besitz
der Familie Clam-Gallas
und wurde 1850 auch
nach dieser benannt.
1951 wurde die Anlage
mitsamt dem Park an die
Republik Frankreich ver-
äußert, die hier das „Ly-
cee Frangaise" einrich-
tete. Heute hat sich auch das französische
Kulturinstitut hier eta-
bliert.
E: Republik Frankreich
Lit: C/G, 438f;
Dehio, 147
Clary, Palais (Mollard)
1., Herrengasse 9
Viergeschoßiger Bau mit
originellem Portal, be-
merkenswertem Balkon
mit Balustrade, großer
korinthischer Pilaster-
ordnung, Risalite mit
Schmiedeeisengitter;
zwei kleine Höfe, die
durch eine Bogenhalle
verbunden sind; in
einem ein Gitterbrunnen
von 1570 (urspr. aus
dem niederösterreichi-
schen Landhaus). Be-
sitzer des Hauses waren
im 15. Jh. die Herren von
Stubenberg, die Sponn-
berg, die Zelking und
ab 1563 die Familie
Mollard. Später begrün-
dete der Jesuitenorden
hier ein Seminar. 1760
erwarb Franz Wenzel
Graf Clary-Aldringen
(1767 in den Fürsten-
stand erhoben) das Haus
und ließ es umbauen.
Seit 1924 ist in diesem
Palais das Niederöster-
reichische Landes-
museum untergebracht;
1947-50 wurden das
vierte Geschoß errichtet
sowie die Freskengalerie
und die Prunkräume
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Burgen und Schlösser in Österreich
- Title
- Burgen und Schlösser in Österreich
- Author
- Georg Clam Martinic
- Publisher
- A und M
- Location
- St. Pölten - Wien - Linz
- Date
- 1991
- Language
- German
- License
- PD
- ISBN
- 3-902397-50-0
- Size
- 13.52 x 20.96 cm
- Pages
- 506
- Keywords
- Schloss, Burg, Monument, Gebäude, Bauten
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Lexika