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iit-Themenband – Digitale Souveränität 47
bedienen und nutzen wollen. Den Umgang mit digitalen Technologien zu vermitteln,
ist eine generationenübergreifende besondere Herausforderung, insbesondere wenn
es um ältere Menschen geht. Zwar sind immer mehr ältere Menschen online (vgl.
D21 2016), aber mit neuen Technologien machen sie sich weiterhin deutlich langsa-
mer vertraut als andere Altersgruppen. So stieg von 2007 bis 2013 die Nutzung von
sozialen Netzwerken bei Menschen ab 50 Jahren von sieben auf 16 Prozent. Im Ver-
gleich zur Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen, deren Präsenz im gleichen Zeitraum
von sechs auf 38 Prozent wuchs, ist diese Zunahme jedoch nur mäßig (vgl. Busemann
2013).
Das Konzept der Technikgenerationen öffnet daher den Blick dafür, wie wichtig der
Erwerb von Kompetenzen durch den alltäglichen, erfahrungsbasierten Umgang mit
Technik ist, und warnt darüber hinaus, dass digitale Technologien bestimmte Nutzer-
bilder haben, die davon abweichende Gruppen von vornherein ausschließen. Wäh-
rend das Konzept der Technikgenerationen einerseits sinnvoll ist, so scheint es ande-
rerseits den Trugschluss zu befördern, dass Technikkompetenzen „im Vorbeigehen“
erworben werden könnten.
Die „International Computer and Information Literacy Study“ (ICILS) führte zum
Thema Technikkompetenz von Kindern und Jugendlichen eine umfassende, interna-
tional-vergleichende Erhebung durch. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass „die weit
verbreitete Annahme, Kinder und Jugendliche würden durch das Aufwachsen in
einer von neuen Technologien geprägten Welt automatisch zu kompetenten Nut-
zern, nicht zutrifft.“ (Bos et al. 2014) Die Studie hebt hervor, wie bedeutend die
Einbettung von Kompetenzvermittlung im schulischen Alltag ist.
Der Studie liegt ein differenziertes Modell von Kompetenzstufen zugrunde: I. rudi-
mentäre rezeptive Fertigkeiten und sehr einfache Anwendungskompetenzen (zum
Beispiel das Anklicken eines Links); II. kompetenter Umgang mit basalen Wissensbe-
ständen sowie sehr einfache Fertigkeiten im Umgang mit Informationen (zum Bei-
spiel eine einfache Bearbeitung von Dokumenten); III. angeleitetes Ermitteln von
Informationen, deren Bearbeitung sowie das Erstellen einfacher Informationspro-
dukte (zum Beispiel einfacher Textdokumente); IV. eigenständiges Ermitteln und
Organisieren von Informationen und das selbstständige Erzeugen von elaborierten
Dokumenten und Informationsprodukten; V. sehr elaborierte computer- und infor-
mationsbezogene Kompetenzen, zu denen das sichere Bewerten und Organisieren
selbstständig ermittelter Informationen sowie das Erzeugen von inhaltlich und formal
anspruchsvollen Informationsprodukten gehört.
In diesen fünf Kompetenzstufen werden computer- und informationsbezogene
Kompetenzen als zusammengehörig behandelt. Die Autoren weisen darauf hin,
dass diese Verbindung keine theoretische Annahme ist, sondern eine empirische
Korrelation. Sprich, Schüler, die über computerbezogene, technische Kompetenzen
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Title
- Digitale Souveränität
- Subtitle
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Editor
- Volker Wittpahl
- Publisher
- Springer Vieweg
- Location
- Wiesbaden
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Size
- 16.8 x 24.0 cm
- Pages
- 196
- Keywords
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Category
- Medien