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Im Fokus stehen die kulturelle und soziale Einbettung digitaler Technologien und der
Blick darauf, wie eine souveräne Haltung durch sensibilisierte Maßnahmen gefördert
werden kann.
Kompetent durch Erfahrungen
Eine soziale Haltung entsteht durch Interaktionserfahrungen. Dies gilt ebenso für die
digitale Souveränität. Ein kompetenter Umgang mit Technologie kann durch erfah-
rungsbasierte Lernangebote gefördert werden. In Hinblick auf zunehmende soziale
Ungleichheit sollten Lernangebote nicht allein spezifisches Anwendungswissen ver-
mitteln, sondern Technologien für eine kreative Aneignung öffnen. Wenn die Black-
box der Technik geöffnet wird, können die Kinder und Jugendlichen einen experi-
mentellen Zugang zu ihr entwickeln und sie in ihre Lebenswelt einbinden, ohne sich
eingeschriebenen gesellschaftlichen Kategorien zu unterwerfen.
Das große Ganze mitgestalten
Souveränität ist nicht allein kognitives Anwendungswissen, sondern vielmehr die
Beziehung des Einzelnen zur gesellschaftlichen Welt. Ein reflexiver Umgang mit Tech-
nologie bedeutet, Digitalisierung als einen Trend zu verstehen, der mit anderen
gesellschaftlichen Trends verwoben ist. Eine souveräne Haltung ist von dem Bewusst-
sein geprägt, dass sich das eigene Handeln innerhalb Strukturen vollzieht, die sich
verändern, und es diese mitgestalten kann. Diese Haltung kann sich in einer kriti-
schen Meinung gegenüber der Digitalisierung äußern, die ihre negative Folgen anti-
zipiert und bewusst eine zunehmende Technisierung einzelner Lebensbereiche
ablehnt. Im Gegensatz zu destruktivem Alarmismus beginnt eine souveräne Haltung
jedoch mit dem Gegenentwurf für eine teilhabegerechte und kulturell sensible Digi-
talisierung. Kritische Meinungsbildung liegt auf dem Weg zu digitaler Souveränität
und sollte in ihrem gestalterischen Wesen gefördert werden.
Selbstbestimmung in der Datenwelt
Die Aufforderung zur Souveränität darf jedoch nicht Verantwortung in Bereichen auf
Einzelne abwälzen, in denen keine Gestaltungsmöglichkeiten bestehen. Dies gilt ins-
besondere für den Umgang mit Daten. Souverän zu handeln bedeutet sehr wohl,
sich der eigenen Handlungen bewusst zu sein, aber die rechtlichen Bedingungen
müssen auch erlauben, diesem Bewusstsein Folge leisten zu können und Daten
selbstbestimmt zu löschen. Eine Spur im Internet zu hinterlassen ist kein isolierter
Datenfleck, sondern markiert einen Pfad und steht im vernetzten Kontext anderer
Daten. Deswegen bedarf es einer Regulierung, die erkennt, dass Daten erst durch
ihren Zusammenhang wertvoll werden und somit auch von den Produzenten der
Daten kontrolliert werden sollten. Regulatorisch bedeutet dies, das Recht auf Verges-
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Title
- Digitale Souveränität
- Subtitle
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Editor
- Volker Wittpahl
- Publisher
- Springer Vieweg
- Location
- Wiesbaden
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Size
- 16.8 x 24.0 cm
- Pages
- 196
- Keywords
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Category
- Medien