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Digitale Souveränität - Bürger | Unternehmen | Staat
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Page - 118 - in Digitale Souveränität - Bürger | Unternehmen | Staat

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118 3 Staat ven – aus China, Singapur, Estland, Dänemark sowie von internationalen Organisati- onen – kann helfen, gemeinsame Themen und Strategien zu identifizieren, Differen- zen nachzuzeichnen, und die Situation in Deutschland vor diesem Hintergrund zu betrachten. Status Quo Digitale Souveränität wird in der Regel als ein Spannungsfeld zwischen Fremdbestim- mung und Autarkie über die Erhebung, Übertragung, Verarbeitung sowie Speiche- rung von Daten beschrieben (vgl. Bitkom 2015). Es wird vorgeschlagen, verschiedene Ebenen der digitalen Souveränität wie etwa Gesellschaft, Organisationen und Indivi- duen zu unterscheiden (vgl. Lepping und Palzkill 2016). Dies scheint hilfreich, um die bestehenden Hierarchien zwischen den Positionen von Individuen, Organisationen und Staaten fassen zu können, die wesentlich zu dem eingangs erwähnten Gefühl der Ohnmacht beitragen. Einen anderen Zugang zur Beschreibung und Analyse benutzt Farid Gueham (2017, S. 11), der das Bild verschiedener, miteinander in Konflikt stehender Kreise digitaler Souveränität verwendet: Der erste Kreis betrifft die persönlichen Daten, die von Indi- viduen zur Verfügung gestellt werden. Der zweite Kreis bezieht sich auf die digitale Souveränität von Unternehmen und anderen Organisationen, deren Daten zu ihren wesentlichen Ressourcen zählen. Der dritte und letzte Kreis ist bei Gueham schließ- lich für die Souveränität von Staaten reserviert, die auf die Debatten über den Daten- schutz Einfluss nehmen können. Zur Illustration von Konflikten zwischen den genannten Kreisen und Ebenen seien hier nur einige Schlaglichter auf vergangene und gegenwärtige Auseinandersetzun- gen und Kontroversen geworfen: Schon in den 1990er Jahren, als das Internet und andere Prozesse der Digitalisierung wie beispielsweise die der Finanzmärkte noch in den Kinderschuhen steckten, war die staatliche digitale Souveränität und ihre mögli- che Bedrohung ein Thema westlicher Debatten. Frühe Analysen, die hier aus der Globalisierungsforschung stammen, kommen heutigen Fragestellungen bereits sehr nahe (vgl. Perrit 1998; Sassen 1998). Ausgangspunkt des Austauschs zwischen Perrit und Sassen war die Vorstellung, dass die Bedrohung digitaler staatlicher Souveränität vor allem ein Problem autoritärer Staatssysteme sei, die einen Kontrollverlust durch eine vermehrte Möglichkeit zur Teilhabe an der gesellschaftlichen Öffentlichkeit befürchteten, wie sie das Internet versprach. Demgegenüber seien liberale Staaten mit gewollt liberalen bürgerlichen Freiheiten und Märkten durch diese neuen Möglichkeiten nicht bedroht, vielmehr würden bürgerliche Freiheiten – und damit zugleich der demokratische, liberale Staat  – gestärkt.
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Digitale Souveränität Bürger | Unternehmen | Staat
Title
Digitale Souveränität
Subtitle
Bürger | Unternehmen | Staat
Editor
Volker Wittpahl
Publisher
Springer Vieweg
Location
Wiesbaden
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-55796-9
Size
16.8 x 24.0 cm
Pages
196
Keywords
Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
Category
Medien

Table of contents

  1. Vorwort 5
  2. Inhaltsverzeichnis 9
  3. 1 Bürger 11
    1. 1.1 Social Bots in den sozialen Medien 15
    2. 1.2 Digitale Partizipation in Wissenschaft und Wirtschaft 27
    3. 1.3 Von digitaler zu soziodigitaler Souveränität 43
  4. 2 Unternehmen 61
    1. 2.1 Digitale Souveränität – ein mehrdimensionales Handlungs- konzept für die deutsche Wirtschaft 65
    2. 2.2 Privatheit und digitale Souveränität in der Arbeitswelt 4.0 83
  5. 3 Staat 97
    1. 3.1 Mehr Daten, weniger Vertrauen in Statistik 101
    2. 3.2 Wie Zuhause so im Cyberspace? Internationale Perspektiven auf digitale Souveränität 117
    3. 3.3 Bildung als Voraussetzung digitaler Souveränität 151
  6. Ausblick 177
  7. Anhang 183
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