Page - 11 - in Erica Tietze-Conrat - Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Image of the Page - 11 -
Text of the Page - 11 -
11
Alexandra Caruso
Zur Edition
Der Nachlass von Erica Tietze-Conrat (1883–1958) und Hans Tietze (1880–1954)
zerfällt in mehrere Teilnachlässe. Diese befinden sich teils im Besitz der Familie, teils
in öffentlichen Einrichtungen und sind bisher nicht systematisch erfasst worden. Die
Tagebücher Erica Tietze-Conrats wurden im Nachlass von Professor Andreas Tietze
(1914–2003), des zweitältesten Sohnes, entdeckt. Über Jahrzehnte hatte er die Auf-
zeichnungen verwahrt, offenbar ohne eine Veröffentlichung ernsthaft in Betracht zu
ziehen. Erst seine Witwe, Frau Süheyla Tietze, und deren Kinder konnten sich im
Jahr 2009 dazu entschließen, sie zur Veröffentlichung freizugeben.
Das vorliegende Material lässt sich grob in zwei Teile untergliedern :
1. die Tagebücher der 1920er-Jahre (umfassen die Jahre 1923–1926) und
2. die Tagebücher von 1937 und 1938.
Bereits der erste Eintrag vom 17. April 1923 beginnt mitten im Satz und macht
damit deutlich : Es muss Material verloren gegangen sein. Hinweise auf diesen Um-
stand finden sich noch an anderen Stellen. Gelegentlich umfasst der verloren gegan-
gene Zeitraum mehrere Wochen. Wann und wie es zu diesen Verlusten gekommen
ist, kann heute nicht mehr gesagt werden. Sicherlich kann manches mit den zahl-
reichen Ortsveränderungen im Zuge von Emigration und Re-Immigration erklärt
werden.
Eine andere Erklärung liegt möglicherweise in den Schreibblöcken im Format
21 x 13,5 cm, die Erica Tietze-Conrat während der 1920er-Jahre durchgehend ver-
wendete. Diese frühen Aufzeichnungen haben sich als lose Blätter erhalten, beidseitig
mit Feder, Tintenblei oder Bleistift beschrieben – „Wenn ich dichten will, nehme
ich den Tintenblei, wenn ich zeichnen will, den andern.“ Der Tintenblei ist heute
am stärksten verblasst und stellenweise nur schlecht lesbar. Die Einträge sind da-
tiert, gelegentlich wurden mehrere Tage oder gar Wochen unter einem Eintrag zu-
sammengefasst. Der Fortlauf von einem Blatt zum nächsten wird durch den Hin-
weis „Fortsetzung“ und das jeweilige Datum („Forts. 17.VI.1923“) am linken oberen
Seitenrand ersichtlich. Für die Tagebücher der Jahre 1937 und 1938 benutzte Erica
Tietze-Conrat Heftchen, „Büchel“ genannt, die sie auf ihren Reisen erwarb. Die For-
mate der insgesamt fünf erhaltenen Heftchen sind unterschiedlich : 17,2 x 11 cm
(1937/1), 16,4 x 10,2 cm (1937/2), 15,6 x 9,5 cm (1937/3), 16 x 10 cm (1938/1), 17 x
12 cm (1938/2). Hier diente eine Füllfeder als Schreibmittel.
Erica Tietze-Conrat
Tagebücher, Volume I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
Entnommena aus FWF-E-Book-Library
- Title
- Erica Tietze-Conrat
- Subtitle
- Tagebücher
- Volume
- I: Der Wiener Vasari (1923–1926)
- Editor
- Alexandra Caruso
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2015
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79545-2
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 458
- Category
- Biographien