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Aufbau und Systematik des Werkverzeichnisses
a) Das Titelblatt ĂĽberliefert wesentliche Informationen: Neben dem Titel (der sich bei Drucklage noch
ändern konnte) wurden die Plattennummern der Druckausgaben festgelegt. Mit diesen Nummern lässt
sich feststellen, welche Ausgaben und Bearbeitungen angefertigt wurden oder zumindest geplant waren.
In den frĂĽheren Werken kam der Arrangierauftrag fĂĽr kleines Orchester hinzu.
b) In der Partiturabschrift sind manchmal Teile enthalten (etwa in der Introduktion), die in den Klavier-
ausgaben getilgt wurden. Walzerteile wurden später verändert, ganze Abschnitte ausgetauscht.
Aufgenommen wurden auĂźerdem Stimmenabschriften und Bearbeitungen, die in Wiener Bibliotheken
und Archiven aufbewahrt werden.
Drucke
a) Partituren: Ab dem Opus 71 war vom Verlag Haslinger eine Partiturreihe geplant. Auf den Titelblättern
sind noch die Werke aufgelistet, die fĂĽr diese Ausgaben vorgesehen waren, erhalten haben sich einige
wenige Exemplare. Die Angaben sind die gleichen wie bei der Klavierausgabe (Details siehe unten).
b) Klavier: Streng genommen müsste die Klavierausgabe unter „Bearbeitungen“ gereiht werden, da nur die
Orchesterausgaben das Originalwerk darbieten. Der Herausgeber folgt hier der Systematik des SEVs
(Strauss-Elementar-Verzeichnisses). Die Rubrik enthält folgende Angaben:
a. Verlag: Josef Strauss’ Werke erschienen bei C. Haslinger (Nachfolger von Tobias Haslinger) und
C. A. Spina, beide Wien. Das Erscheinungsjahr wird in [] hinzugefĂĽgt.
b. Kommissionäre: Haslinger mehr noch als Spina verfügten über ein europaweites Netz an Kommis-
sionären in den wichtigsten Städten, die den Vertrieb, oft in eigenen Ausgaben, übernahmen. Eine
Liste der Kommissionäre findet sich im Anhang.
c. Plattennummer (PN): Innerhalb des Verlages wurden die Werke mit einer laufenden Verlagsnum-
mer versehen, diese ist auf dem Titelblatt vermerkt sowie auf allen weiteren Seiten (mit dem Zusatz
des Verlages, also „C.H.“ für den Verlag Haslinger oder „C.S.“ für den Verlag Spina). Carl Haslinger
legte vor Druckbeginn fest, welche Ausgaben erscheinen wĂĽrden und ordnete die Plattennummern
zu (siehe Titelblätter der Partiturabschriften). Die Klavierausgabe sowie die Stimmenausgabe und
die Bearbeitungen sind daher in der Regel mit fortlaufenden Nummern versehen. C. A. Spina hin-
gegen gab zunächst die Klavierausgabe heraus, Stimmenausgaben wurden erst Monate später erstellt,
daher sind dort die Plattennummern nicht fortlaufend.
d. Angaben zu Seitenzahl und Format: Klavierausgaben können sowohl im Querformat als auch (sel-
tener) im Hochformat gedruckt werden. Das Querformat ist praktischer fĂĽr das Aufstellen auf dem
Klavierpult, das Hochformat hingegen leichter in der Lesbarkeit.
e. Preisangabe: Diese wurde ebenfalls auf dem Titelblatt angegeben, wobei der Wechsel der diversen
Währungen zu beachten ist.
f. Titel: Auf dem Titelblatt wird der „endgültige“ Titel angegeben, dieser kann sich von dem in An-
kĂĽndigungen und Rezensionen, aber auch auf Partiturabschriften vermerkten unterscheiden. Selbst
innerhalb einer Ausgabe kann die Schreibweise etwa zwischen Titelblatt und Kopftitel auf der ersten
Seite des Notenteiles variieren.
g. Im Anschluss an den Titel und die Gattungsbezeichnung wird der Widmungsträger/die Widmungs-
trägerin genannt sowie die Opuszahl und der Komponist.
h. Titelblätter wurden oft aufwendig gestaltet. Titelstiche oder Zinkographien mit Vermerk des Her-
stellers werden beschrieben. Manche Ausgaben wurden nur mit einem Zierrahmen oder einer Vig-
nette gedruckt, bei populären Werken wurden aufwendige Titelblätter erstellt, die einen Bezug zum
Titel des Werkes herstellten.
i. Der GroĂźteil der Klavierausgaben wurde schwarz gedruckt, fallweise wurde das Titelblatt koloriert.
j. Es folgen die Bibliothekssigel der Musiksammlungen in Wien, in welchen Exemplare aufbewahrt
werden. Wichtigste Bibliotheken sind die Musiksammlung der Ă–sterreichischen Nationalbibliothek
(A-Wn), das Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (A-Wgm) sowie die Musiksamm-
lung der Wienbibliothek (A-Wst).
k. Sollten mehrere Ausgaben (z. T. unveränderter Nachdruck) vorhanden sein, werden allfällige Sam-
meltitel des Verlages angeführt, aus den dort angeführten Opuszahlen lässt sich ableiten, wann die
Ausgabe erschienen ist.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
Josef Strauss
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
- Title
- Josef Strauss
- Subtitle
- Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
- Author
- Wolfgang Dörner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21404-5
- Size
- 21.4 x 30.0 cm
- Pages
- 496
Table of contents
- Gebrauchsmusik im 19. Jahrhundert 9
- Von der funktionalen Tanzmusik zur autonomen Komposition 17
- Aufbau und Systematik des Werkverzeichnisses 37
- Werkverzeichnis
- I. Gedruckte Werke mit Opuszahl 45
- II. Gedruckte Werke ohne Opuszahl 431
- III. Ungedruckte Werke 445
- IVa. Ungedruckte Werke, in Autographen bzw. Abschriften erhalten 459
- IVb. Ungedruckte Werke, Autographe in Antiquariatskatalogen erwähnt 465
- V. Bearbeitungen – Aufführungen von Werken anderer Komponisten (Auswahl) 467
- Anhang