Page - 1078 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Programm von Maribor
Lit./Web : SBL (V. Steska) ; Dehio, 233, 325, 331, 486, 712, 746, 817,
828, 836, 1034. – V. P.: Slovenci in razvoj kulture na Koroškem. In :
Koroška kronika (27. 9. 1946) (www.mindoc.eu)
Bojan-Ilija Schnabl
Programm von Maribor (Mariborski program), → Ze-
dinjena Slovenija.
Prosekar, Andrej (Kulturaktivist), → Gorjanci. Sloven-
sko izobraževalno društvo Gorjanci, Kotmara vas [Slowe-
nischer Bildungsverein Gorjanci, Köttmannsdorf].
Prosekar, Janko (Deportationsopfer, KZ Hesselberg),
→ Gorjanci. Slovensko izobraževalno društvo Gorjanci,
Kotmara vas [Slowenischer Bildungsverein Gorjanci,
Köttmannsdorf].
Prosekar, Matija (* 8 Mai 1860 Köttmannsdorf/Kot-
mara vas, † 4. November 1927 ebd.), Kulturaktivist, slo-
wenischer Bürgermeister.
P. war ein wohlhabender Realitätenbesitzer und
Holzhändler in Köttmannsdorf/Kotmara vas und en-
gagierter Kulturaktivist in der Gemeinde. 1885 setzte
er die Initiative zur Gründung des Männerquartetts
Gorjanci (praktisch zeitgleich mit der Gründung des
→ Društvo sv. Cirila in Metoda [Kyrill und Method-
Verein] in Klagenfurt/Celovec). 1888 ist er an der
Gründung des örtlichen Zweigvereins für Köttmanns-
dorf/Kotmara vas und Umgebung der Družba sv. Ci-
rila in Metoda beteiligt, die deutliche Verbesserungen
im → Schulwesen einfordert. Zwischen 1892 und 1897
sowie zwischen 1903 und 1907 war P. → Bürgermeis-
ter der Gemeinde Köttmannsdorf/Kotmara vas auf der
Liste der → Koroška slovenska stranka [Kärntner slowe-
nische Partei]. Unter seiner Führung verlangte 1892 der
Köttmannsdorfer Gemeinderat den Unterricht in slo-
wenischer Sprache, da nur so der Schulerfolg gewähr-
leistet werden könne. 1907 folgte die Gründung der
slowenischen Darlehenskasse Hranilnica in posojilnica
Kotmara vas. P. gehörte zum liberalen Flügel innerhalb
der slowenischen Partei.
1916 wurde er zum Tode verurteilt, weil er Bauern
aufgefordert hatte, kein Getreide abzuliefern (→ Mili-
tärgerichtsbarkeit), 1919 war er unter den Internierten
in Gmünd (→
Internierungen 1919). Er wurde jedoch
nach dem Tode Kaiser Franz Josephs amnestiert.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges unterstützte
er die Gründung des Izobraževalno društvo → Gorjanci
[Bildungsverein Gorjanci] am 14. Dezember 1919, dem sein Sohn Tomaž Prosekar als erster Obmann vor-
stand (zum → Namen Gorjanci vgl. →
Sattnitz/Gure
und →
Identität, territoriale). Die formelle Gründung
des Vereins am 14. Dezember 1919 fiel in die Zeit der
jugoslawischen Verwaltung der Zone A und hatte als
Ziel die slowenische Identität und Gemeinschaft durch
eine strukturierte Kulturarbeit zu festigen (→ Abstim-
mungszone).
Lit.: A. Malle : Die slowenische Presse in Kärnten 1848–1900 (= Di-
sertacije in razprave 3/Dissertationen und Abhandlungen 3. Drava).
Klagenfurt/Celovec 1979 ; A. Vovko : Odborniki podružnic »Družbe sv.
Cirila in Metoda« na Koroškem v letih 1885–1918. In : KK 1979, 110–
121 ; 100 let SPD Gorjanci, Celovec 1985, 54 S.; 110 let SPD Gorjanci,
hg. Slovensko prosvetno društvo Gorjanci v Kotmari vasi. Kotmara
vas 1995, 23 S.; Kotmara vas, moj domači kraj (kopierte Broschüre, A4,
50 S), Hg. Slovensko prosvetno društvo Gorjanci, 2000 (Projekt mit
Jugendlichen, präsentiert auf einer Ausstellung des Bundesgymna-
siums für Slowenen – vergriffen) ; J. Stergar : Prosekar, Matija. In : S.
Karner (Hg.) : Kärnten und die nationale Frage = S. Karner, A. Mo-
ritsch (Hg.) : Aussiedlung – Verschleppung – nationaler Kampf, Band 1.
Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2005, 313–314.
Web : www.gorjanci.at (3. 8. 2012).
Vinko Wieser
Prosekar, Ožbalt (Kulturaktivist), → Gorjanci. Sloven-
sko izobraževalno društvo Gorjanci, Kotmara vas [Slowe-
nischer Bildungsverein Gorjanci, Köttmannsdorf].
Prosekar, Tomaž (Vereinsobmann, Kulturaktivist),
→ Gorjanci. Slovensko izobraževalno društvo Gorjanci,
Kotmara vas [Slowenischer Bildungsverein Gorjanci,
Köttmannsdorf].
Protestantismus. Der Begriff P. leitet sich ab von der
»Protestation« der evangelischen Reichsstände (1529),
dass nämlich in Glaubensdingen nicht eine Mehrheit
über eine Minderheit verfügen könne. Sie richtete sich
gegen den Versuch der katholischen Majorität, das
1526 sistierte Wormser Edikt gegen Martin Luther
wieder in Kraft zu setzen und die von Wittenberg aus-
gegangene Reformation der Kirche auf politischem
Wege und mit Mitteln des Ketzerstrafrechts zu elimi-
nieren. Der Reichsabschied von 1526 hatte demgegen-
über die Entscheidung in der strittigen Religionsfrage
bis zum künftigen Konzil aufgeschoben und in der
Zwischenzeit den Reichsständen anheimgestellt, mit
der Religion zu halten, wie sie es gegenüber Gott und
der kaiserlichen Majestät verantworten können. Die
österreichischen Landesherren standen stets an der
Spitze der »Altgläubigen« und ließen nichts unver-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602