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Schwabegg/Žvabek, Neuhaus/Suha und Leifling/Libeliče : Kulturarbeit seit 1882
Primizfeier von Aleš Zechner
in Schwabegg/Žvabek 1926
»Leute waren in Schwabegg/
Žvabek zusammenge-
strömt, wie wohl noch nie!
Überall herrschte festliche
Stimmung«, Archiv Engelbert
Logar totnik, Kassier : Franz Schwanzer, Vorstandsmit-
glieder : Lindl, Hauser, Ravnjak.
Die Gründung des Krščansko prosvetno društvo
Drava [Christlicher Kulturverein Drava (Drau)] in
Schwabegg/Žvabek. Der Gründer und Motor des
Krščansko-slovensko izobraževalno društvo za Žvabek
[Christlich-slowenischer Bildungsverein für Schwa-
begg] war der Ortspfarrer Franc → Uranšek. Er »be-
reitete gute Volksstücke vor, vervollständigte die Ver-
einsbücherei, lud fremde Vortragende ein und sorgte
für wohlklingenden Kirchengesang aber auch für den
Volksgesang heimischer Lieder«. Bereits im Jahr sei-
ner Ankunft in Schwabegg/Žvabek (1905) kam es
am Ostermontag zu einem besonderen Ereignis. Es
wurde »erstmals in Schwabegg in einem großen Saal
der Volksgaststätte beim Lukner eine geschmackvolle
Bühne errichtet. Es traten ausschließlich heimische
Volksschauspieler auf, die ihre Rollen unerwarteter-
weise so gut beherrschten, dass wir davon ganz einge-
nommen waren«, heißt es im Bericht. Es wäre nicht
erkennbar gewesen, dass lauter Anfänger mitgewirkt
haben. Es kam Vošnjak’s Stück Ne vdajmo se, ein we-
nig erweitert und ausgeschmückt, zur Aufführung, an-
schließend gab es Volksgesang.
In der Folge riss die Kette der Aufführungen des
Volkstheaters in Schwabegg/Žvabek nicht mehr ab. Am
27. Jänner 1907 fand im Gasthaus Lukner eine Veran-
staltung statt, bei der das Lustspiel Jeza nad petelinom
in kes und die Posse Kmet in fotograf zur Aufführung
kamen. Dazwischen sangen die hiesigen Sänger und es
spielte eine Streichermusik. Im Bericht darüber in der
Zeitung Mir wird der Pfarrer Uranšek als »die Seele und das Herz allen volksbewussten Tuns« bezeichnet und
die Tatsache, dass eine Theatergruppe mit zwei Stücken
auftrat und dass der hiesige Sängerchor »allgemeinen
Lob erntete« auf seine Bemühungen zurückgeführt. Am
Lichtmesstag, dem 2. Februar 1908, führten die Thea-
terspieler aus Schwabegg/Žvabek in Leifling/Libeliče
das Stück Sv. Cita »mit Gesang und allerlei Lustigem
dazwischen« auf. Im Artikel der Zeitung Mir werden
in diesem Zusammenhang als Ausführende erstmals
die »Mitglieder des Bildungsvereines aus Schwabegg«
genannt. Es gab aber zu diesem Zeitpunkt diesen Bil-
dungsverein in Schwabegg/Žvabek noch gar nicht,
denn er wurde erst am 4. Mai 1910 »nicht untersagt«
(»Bildung nicht untersagt«, 4. 5. 1910 Z.1777/Präs.,
Zweck des Vereines »rein gewöhnlich« F.2177).
Am 15. Februar 1908 berichtete die Zeitung Mir
von einer Veranstaltung in Schwabegg/Žvabek, bei der
man Lizika U. und den Messner in komödiantischen
Rollen bewundern und »den heimischen Chor wunder-
schön singen hören« konnte. Das Besondere an diesem
Abend war aber, dass einander »Kramolčev Jurij« aus
Šentanel (St. Daniel) und die »Janeževa Tilka« (Mat-
hilde vulgo Janež) begegneten und »… nach 14 Tagen
standen sie schon vor dem Traualtar«. Diese Hochzeit
bot nicht nur Gelegenheit zu Gesang, sondern es wurde
auch die Posse Kmet in fotograf aufgeführt.
Am 20. Februar 1909 wird aus Schwabegg/Žvabek
berichtet, die Gründung des Bildungsvereines stünde
unmittelbar bevor und es wurden die Stücke Čašica
kave und Zamujeni vlak einstudiert und aufgeführt,
wozu es in den Pausen Gesangseinlagen gab.
Im Februar des Jahres 1911 berichtete die Zeitung
Mir von der Gründungsversammlung des Krščansko-
-slovensko izobraževalno društvo za Žvabek, als dieser
»mit großer Begeisterung« am vergangenen Sonn-
tag gegründet wurde. Die Anwesenden erfreuten da-
bei die Tamburizzagruppe aus St. Michael/→ Šmihel
»mit ihrem hervorragenden Spiel sowie der heimische
Männerchor, der das erste Mal auftrat« (→ Tambu-
rizzamusik, → Chorwesen). Zum Vorsitzenden des
Krščansko-slovensko izobraževalno društvo za Žvabek
wurde der Pfarrer Franz Uranšek gewählt.
Da im Zweiten Weltkrieg alle Vereinsakten ver-
brannt oder vernichtet wurden und über die weiteren
Mitglieder des Vereinsvorstandes in den hier benützten
Quellen und in anderen Institutionen kaum Angaben
darüber aufzufinden waren, sind die folgenden Ausfüh-
rungen nur bruchstückhaft. Besonders hervorzuheben
sind jedoch die kulturell tätigen Personen : Gregor Li-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602