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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1241 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1241 Slovenia submersa veröffentlicht, das ein beachtliches literarisches Niveau erreichte. Bei den Krainer Landtagswahlen 1867 be- zichtigte der Krainer Landespräsident die Zeitschrift ungerechterweise, eine umstürzlerische und kommu- nistische Haltung einzunehmen ; der Kärntner Lan- desführung und die Klagenfurter Staatsanwaltschaft waren jedoch der Ansicht, dass zwar das Blatt über die Wahlen in einem gereizten Ton berichtete, doch die Grenzen des Erlaubten nicht überschritten habe. Die Druckerei kündigte den Druck auf, und Einspieler musste die Zeitschrift einstellen. Lit.: ES (A. Malle, S. Amon : Slovenec). – R. Cefarin : Beiträge zur Geschichte des kärntnerischen Tagesschrifttums und der Zeitschriften Kärntens, II. in slowenischer Sprache. In : Carinthia (1952) 604  ff.; T. Zorn : Andrej Einspieler in slovensko politično gibanje na Koroškem v 60. letih 19. stoletja. In : ZČ 23 (1969) 31–51 ; A. Malle : Die slowenische Presse in Kärnten 1848–1900. Klagenfurt/Celovec 1979 ; Š. Bulovec [e. a.] : Časniki in časopisi koroških Slovencev v Avstriji 1849–1983. In : Franček Brglez [e. a.] : Koroški Slovenci v Avstriji včeraj in danes. Ljubljana – Celovec 1984, 284–299 ; S. Amon, K. Erjavec : Slovensko časopisno izročilo 1 : od začetka do 1918. Ljubljana, Fakulteta za za družbene vede, 2011. Web : www.mindoc.eu (Edition) (7. 8. 2014). Avguštin Malle, Smilja Amon ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Slovenia submersa ist das »untergegangene« Sprach- gebiet, in dem (ab dem 7. Jh.) einmal slowenisch ge- sprochen wurde, wo heute bairisch/deutsch, ungarisch, friulanisch/italienisch gesprochen wird. In Österreich ist die sprachliche Sl.  s. bis zum 12. Jh. etwa mit dem politischen →  Karantanien des 9. Jh.s identisch. In den Salzburger Quellen (→  Conversio) heißt das Gebiet Sclavinia, regio sclavorum, pars sclavanorum, partes scla- vinienses, Carantania, confines. Die Sl.  s. wird bestimmt durch Angaben, wo slowenisch (sclavanice, sclavonice, lingua sclavanisca, lingua vulgaris) gesprochen wird, wo Personen (→  Personennamen, karantanerslowenische) als Slowenen (sclavus, sclavicus, sclavanus/sclavonus/ sclavenus, sclavaniscus, sclavigenus, sclavonicus) erwähnt sind und wo es slowenische geografische Namen gibt (→  Ortsnamen). In Österreich sind das die heutigen Bundesländer : Oberösterreich (Südosten) und Nie- derösterreich (Südwesten und Semmering-Gebiet), Salzburg (Lungau, Pongau), Osttirol, Burgenland/ Gradiščanska und Steiermark/Štajerska, Kärnten/Ko- roška. Kartografisch verläuft die alte Slowenischgrenze (s. Karte Kronsteiner, →  Sprachgrenze) von Linz süd- lich, längs der Krems über Windischgarsten, den Py- hrnpass, das steirische Ennstal, den Pongau, den Lun- gau, Mallnitz, bis Osttirol. Westlich davon gibt es keine slowenischen Namen. Die Chronologie des Sprachwechsels zugunsten des Bairischen hat sich grosso modo vom 7. zum 12. Jh., vom 12. zum 15., vom 15. zum 20. Jh. abgespielt. Außer in →  Südkärnten/Južna Koroška wird heute überall nur bairisch/deutsch gesprochen. Wie lang slowenische Sprachinseln beispielsweise Windischgarsten, Windisch Matrei (→  Windisch) bestanden, lässt sich manchmal von →  Personennamen ablesen. Solang den Kindern slowenische →  Personennamen (Rufnamen) gegeben wurden, wird mit Sicherheit slowenisch gesprochen. Die slowenischsprachige einheimische Bevölkerung hat sich durch Sprachwechsel (Herrschaftswechsel, neuer Grundbesitz), nicht durch planmäßige →  Germanisie- rung oder Einwanderung baivarisiert. Sprachliche slo- wenische Besonderheiten leben in vielen Regiolekten und alpinen Liedern weiter. Im südöstlichen Ober- österreich (Windischgarsten, Steyrtal, Schlierbach, St.  Florian, Ennstal) und im südwestlichen Niederös- terreich (Ybbstal, Erlauftal) hat man nachweisbar bis ins 12. Jh., in der Steiermark/Štajerska (Murtal, Mürz- tal) (→  Karantanische Mark), im Salzburger Lungau und in Oberkärnten/Zgornja Koroška bis ins 15. Jh. und länger slowenisch gesprochen. Es gab in der Sl.  s. um Kremsmünster eine decania Sclavorum (777) mit einem Anführer župan, in →  St.  Georgen am Längsee (Šentjurij ob Dolgem Je- zeru) in Kärnten/Koroška (1010) eine sclavenica in- stitutio, in der Steiermark/Štajerska einen eigenen er- mäßigten →  Slowenenzehent decima sclavonica, und →  Kroatengaue (Orte) →  in pago Crouuati, das sind »Wehrsiedlungen« slowenischsprachiger Elite-Truppen an strategisch wichtigen Punkten alpiner Römerstraßen (Straßen- und Brückenaufsicht, →  Edlinger/kosezi). Außerhalb Kärntens sind die →  Steirischen Slowe- nen bis heute eine verfassungsrechtliche Kategorie bzw. anerkannte →  Minderheit/Volksgruppe (→  Vertrag von Saint-Germain und neuere völkerrechtliche Ver- pflichtungen). Bis zum Beginn des 20. Jh.s finden sich zudem im westungarischen, später bereits burgenlän- dischen Jennersdorf/Ženavci und Umgebung teilweise noch slowenische Sprachreste (→  Raabtaler Slowenen/ Porabski Slovenci). In Kärnten/Koroška ist von der mit- telalterlichen Sl.  s. das Slowenische als Dialekt und ab dem 16. Jh. auch als Schriftsprache im weitesten Um- fang lebendig (→  Protestantismus). Die häufigsten →  Ortsnamen der alten Sl.  s. wa- ren Göriach (zu gora »Berg«, v gorjach »bei denen am
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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