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Slowenenzehent
Otto Kronsteiner: Orte in
denen der Slowenenzehent
eingehoben wurde
Walter Brunner, Das Admon-
ter Zehentbestandsregister
Inštitut za slovenski jezik
Frana Ramovša
Slowenenzehent, literaturüblich auch »Slawenze-
hent«, lat. decima sclavonica, slow. slovenska oder slo-
vanska desetina. Der S. wurde zwischen 800 und 1100
hauptsächlich in der Steiermark/Štajerska (Mur- und
Mürztal), aber auch in Kärnten/Koroška eingehoben.
Er wurde vom Salzburger Erzbischof Arno († 821)
eingeführt. Um 1080 beendete der Salzburger Erzbi-
schof Gebhard diese Vergünstigungen des für Slowe-
nen geringer bemessenen Zehents. Im 11. Jh. heißt es
in einer lateinischen Urkunde : »… von den Weingärten
waren drei Eimer Zehentwein zu geben, von den Besit-
zungen in Kraubath und Rein der übliche Zehent, den
man vorher gemäss slowenischer Gewohnheit (secundum
consuetudinem Sclavorum) gegeben hatte.« Der S. war
eine eigene Zehentvereinbarung im slowenischen Ge-
biet. Die Karte zeigt, welche Besitzungen um 1100
demnach als »slowenisch« galten (→ Rechtsinstitute,
karantanerslowenische ; → Karantanische Mark). Lit./Web : ES (P. Štih : slovanska desetina). – J. Mal : Probleme aus der
Frühgeschichte der Slowenen. Ljubljana 1939 ; E. Klebel : Zehente und
Zehentprobleme im bairisch-österreichischen Rechtsgebiet. In : Zeitschrift
der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 1938, 234–261 ; F. Tremel :
Der Slawenzehent als Quelle der Siedlungsgeschichte. In : Das östli-
che Mitteleuropa in Geschichte und Gegenwart. Wiesbaden 1966,
109–113 ; O. Kronsteiner : Der Slawenzehent (Karte 5). In : Die alpen-
slawischen Personennamen. Wien 1975, ²1981 (Österreichische Na-
menforschung, Sonderreihe 2), 96, 199 ; W. Brunner : Die Admonter
Zehentbestandregister für die Jahre 1407 bis 1410 und ein Diskurs über
den »Wanzehent«. (Web : www.landesarchiv.steiermark.at).
Otto Kronsteiner
Slowenisch in Kärnten/Koroška. Nach den kraini-
schen Übersetzungen der Bibel durch → Trubar und
→ Dalmatin und dem damit verbundenen Entstehen
einer neuen Literatursprache wird die alte (ab dem 8. Jh.
bestehende) → karantanerslowenische Literatursprache,
wie sie vor allem in der Kirche noch in Verwendung
war, marginalisiert. Man passt sich mehr und mehr der
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602